Bosch geht strategische Kooperation für E-Commerce im chinesischen Markt mit Alibaba ein

Neues Kapitel einer Erfolgsgeschichte: Die Bosch-Gruppe erzielte in China 2016 einen Umsatz von 12,5 Milliarden Euro. Das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen steigerte seinen Umsatz damit um 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr – in lokaler Währung ist das ein Plus von 19 Prozent. Bereits in den vergangenen zehn Jahren erzielte Bosch jährlich eine durchschnittliche Wachstumsrate von mehr als 20 Prozent und konnte seinen Umsatz in der Volksrepublik in diesem Zeitraum versiebenfachen. „China ist heute der größte Markt für Bosch außerhalb von Deutschland und bleibt ein wichtiger Wachstumstreiber für unser Unternehmen“, so Peter Tyroller, Mitglied der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH mit Verantwortung für die Region Asien-Pazifik. Auch für das laufende Jahr sieht Bosch gute Chancen im chinesischen Markt: „Unser China-Geschäft 2017 ist sehr gut gestartet. Für das Gesamtjahr gehen wir von einem guten, wenn auch etwas moderateren Wachstum über dem Marktdurchschnitt aus“, so Tyroller weiter.

28 Prozent des weltweiten Bosch-Umsatzes kommen aus Asien-Pazifik – 60 Prozent davon werden in China erwirtschaftet. Mit mehr als 59 000 Mitarbeitern hat Bosch in dem Land außerdem die größte Belegschaft außerhalb von Deutschland. Zur positiven Geschäftsentwicklung von Bosch in China haben 2016 alle Unternehmensbereiche beigetragen: Rund neun Milliarden Euro wurden mit Mobilitätslösungen erwirtschaftet – das sind 23,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit liegt das Plus deutlich über dem des lokalen Automarktes, der 2016 um 14 Prozent gewachsen ist. Besonders gut haben sich auch das Geschäft mit Haushaltsgeräten sowie die Thermotechnologiesparte entwickelt. Industrial Technology konnte trotz des stagnierenden Marktes leichte Fortschritte verbuchen.

Strategische Kooperation für E-Commerce im chinesischen Markt

Mit der wachsenden Mittelschicht und steigenden Kaufkraft im Land erhöht sich die Nachfrage chinesischer Konsumenten nach Qualitätsprodukten und Services auch im Onlinehandel – China ist hier längst weltweit führend. Beim Vertrieb im Reich der Mitte setzt Bosch deshalb verstärkt auf E-Commerce. Das Unternehmen unterzeichnete diese Woche eine strategische Kooperation mit der Alibaba-Gruppe, dem größten chinesischen Internethändler. „Wir sehen die Zusammenarbeit zwischen Bosch und Alibaba als wichtigen und nachhaltigen Wachstumsmotor für unser Geschäft in China“, erklärte Peter Tyroller. Auf dem virtuellen Marktplatz tmall.com von Alibaba vertreibt Bosch beispielsweise bereits mehrere Produktkategorien in einem Flagship-Store: von Elektrowerkzeugen über Haushaltsgeräte bis zu Nachrüstkomponenten für Fahrzeuge. 2016 ist der Umsatz von Bosch auf tmall um 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Langfristig soll die Kooperation über E-Commerce hinausgehen: Eine Zusammenarbeit in Bereichen wie IoT (Internet der Dinge), Cloud Computing und Künstliche Intelligenz soll es ermöglichen, weitere Synergien zu finden.

Lokale Partnerschaften für vernetzte Lösungen

Für das Geschäft mit der Vernetzung über das Internet der Dinge sieht die Bosch-Gruppe in China ebenfalls großes Potential. Lokale Partnerschaften spielen auch hier eine wichtige Rolle: Im April 2017 hat Bosch beispielsweise eine neue Kooperation mit den führenden chinesischen Kartenanbietern Amap, Baidu und Navinfo bekannt gegeben. Ziel sei es, Karten für automatisiertes Fahren in China durch Radar- und Videosensoren von Bosch zu verbessern. Im Bereich der vernetzten Mobilität arbeitet Bosch außerdem mit Health Link Inc. zusammen, Chinas führendem Anbieter für das Notfallrettungsmanagement. Gemeinsam wurde im März 2017 der Notfallruf „i rescue“ entwickelt, der chinesischen Autobesitzern vernetzte Sicherheitslösungen anbietet. Mit dem Telekommunikationsausrüster Huawei führte Bosch kürzlich erste Livetests zum Informationsaustausch zwischen Fahrzeugen durch.

Bosch investiert in China weiter auf hohem Niveau

Bosch ist in China bereits seit 1909 vertreten und setzt in allen Bereichen auf eine starke Lokalisierung. Neben Partnerschaften vor Ort stehen vor allem die lokale Fertigung sowie Forschung und Entwicklung für den chinesischen Markt im Fokus. Um die erfolgreiche Lokalisierungsstrategie weiter voranzutreiben investierte Bosch 2016 rund 660 Millionen Euro in seine chinesischen Standorte. Im November 2016 eröffnete die BSH Hausgeräte beispielsweise ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Nanjing. Seit April 2017 fertigt Bosch an einem neuen Standort für Bosch Automotive Electronics in Wujin Elektronikkomponenten für das automatisierte Fahren sowie für vernetzte Produkte. Ende dieses Jahres soll in Wuhu ein neues Werk für den Bereich Car Multimedia die Produktion aufnehmen. Bereits in den vergangenen fünf Jahren investierte die Bosch-Gruppe in China mehr als 2,5 Milliarden Euro – in den vergangenen zehn Jahren waren es nahezu vier Milliarden Euro.

Frank