Otto Group auf starkem Wachstumspfad: Fokus auf E-Commerce-Plattform

Der internationale Handels- und Dienstleistungskonzern Otto Group hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/17 die Profitabilität deutlich erhöhen können und den Umsatz um 3,4 Prozent auf 12,5 Milliarden Euro gesteigert. Das entspricht einem Umsatzzuwachs von 5 Prozent auf vergleichbarer Basis. Auf dieser Grundlage hat sich der Vorstand das ambitionierte Ziel gesetzt, den Konzern mit einer fokussierten Strategie auf einen starken Wachstumspfad zu führen. Ziel: 17 Milliarden Euro Jahresumsatz bis 2022 auf vergleichbarer Basis.

Nach mehreren Jahren des konsequenten Umbaus des Unternehmensportfolios und einem geglückten Turnaround fühlt sich der Handels- und Dienstleistungskonzern fit, im Markt wieder klarer Maßstäbe zu setzen und deutlich stärker zu wachsen. „Wir haben uns das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Otto Group wieder auf einen starken und nachhaltigen Wachstumspfad zu führen“, betont der neue Vorstandsvorsitzende der Otto Group, Alexander Birken. Bis zum Geschäftsjahr 2022/23 soll der Umsatz des weltweit bedeutenden Onlinehändlers und Dienstleisters auf vergleichbarer Basis auf die Umsatzmarke von 17 Milliarden Euro steigen – bei einer weiterhin guten Profitabilität.

Fokussierte Wachstumsstrategie

Der Vorstand der Otto Group hat dazu eine fokussierte Wachstumsstrategie erarbeitet. Die Unternehmensgruppe wird gezielt in Konzerngesellschaften investieren, denen man eine besonders gute Performance und hohes Wachstum in als zukunftsträchtig erkannten Geschäftsmodellen zutraut.

So soll beispielsweise der Onlinehändler OTTO kraftvoll zu einer E-Commerce-Plattform mit einem deutlich größeren Produkt- und Serviceangebot sowie intelligenter Beratung ausgebaut werden. Ebenso ambitioniert sind die Ziele für das Start-up Collins mit der Plattform About You, das zu einem Milliarden-Umsatz-Unternehmen entwickelt werden soll. Im Bereich der vertikalen Marken hat die Otto Group große Pläne mit dem internationalen Modeanbieter Bonprix, der Witt-Gruppe mit der Zielgruppe 50+ in 17 Ländern und den zugkräftigen Marken des US-amerikanischen Möbel- und Lifestylespezialisten Crate and Barrel.

Weitere Fokus-Unternehmen mit hohem Investment und großen Wachstumserwartungen sind aus Sicht des Vorstands Hermes Europe im Geschäftsmodell Service, die EOS Gruppe bei den Finanzdienstleistungen sowie Project A und Eventures im Marktfeld Corporate Ventures. „In all diesen Märkten werden wir mit unseren Fokus-Unternehmen in Zukunft Maßstäbe setzen in punkto Innovation, Kundenrelevanz und wirtschaftlichem Erfolg“, betont Alexander Birken.

 

 

Stärkere Öffnung gegenüber Marktpartnern

Ein weiterer Pfeiler der künftigen Strategie ist die Öffnung des Ökosystems Otto Group. „Wir werden uns gezielt und intelligent mit Partnern außerhalb des Unternehmens vernetzen“, gibt Alexander Birken die Marschrichtung vor. Dies können Marken, Händler und Influencer sein, Start-ups und Wissenschaftler sowie strategische Finanzpartner. „Wir können uns vorstellen, stärker als bisher Beteiligungen an ausgewählten wachstumsstarken Konzernunternehmen zuzulassen“, kündigt Alexander Birken an.

Kulturelle Veränderungen

Ein dritter, sehr wichtiger Treiber des künftigen Erfolgs der Otto Group ist aus Sicht des Vorstands der kulturelle Wandel in der Unternehmensgruppe. Der im vergangenen Jahr eingeleitete Prozess des ,Kulturwandel 4.0‘ trägt erste Früchte. Aus ihm heraus haben tausende Kolleginnen und Kollegen an einer gemeinsamen Standortbestimmung der Otto Group mitgearbeitet. Daraus ist ein neues Leitbild entstanden mit dem Kernsatz: ,Gemeinsam setzen wir Maßstäbe‘. Alexander Birken fordert über diese begonnene Gemeinsamkeit hinaus eine deutlich stärkere Vernetzung über alle Konzerngesellschafts- und Hierarchiegrenzen hinweg, um noch größere Synergien zu heben.

Deutlich verbesserte Profitabilität im Geschäftsjahr 2016/17

Rückenwind für die ehrgeizigen Pläne bekommt die Otto Group durch die Ergebnisse des zurückliegenden Geschäftsjahres. „Wir haben mit der Rückkehr zu einem positiven Jahresüberschuss einen wirklich guten Erfolg erzielen können“, betont Petra Scharner-Wolff, Finanzvorständin der Otto Group bei der Vorlage der Bilanz, „und damit das Fundament für kräftige Investitionen, starkes Wachstum und mehr Arbeitsplätze gelegt.“

Dank einer guten Umsatzentwicklung hat die Otto Group die Profitabilität im operativen Geschäft deutlich verbessert und das zurückliegende Geschäftsjahr 2016/17 (28. Februar) auf allen Ergebnisebenen klar positiv abgeschlossen. Die Umsätze sind insgesamt um 3,4 Prozent auf 12,512 Milliarden Euro gestiegen, was auf vergleichbarer Basis einem Wachstum von 5 Prozent, bzw. knapp 600 Millionen Euro entspricht. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA), das das Ergebnis aus dem operativen Geschäft anzeigt, ist mit 730 Millionen Euro auf dem höchsten Stand seit vielen Jahren. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) legte um mehr als 100 Millionen Euro auf 365 Millionen Euro zu. Trotz der Belastungen aus den erfolgreich veräußerten Handelsaktivitäten der französischen 3SI Group konnte ein Jahresüberschuss von 41 Millionen Euro erzielt werden.

Der E-Commerce war erneut der wesentliche Wachstumstreiber. So legte der Umsatz der mehr als 100 Onlineshops der Otto Group weltweit auf vergleichbarer Basis um rund 10 Prozent zu und betrug knapp 7 Milliarden Euro. In Deutschland stiegen die Onlineerlöse ebenfalls um knapp 10 Prozent auf rund 5 Milliarden Euro. Damit konnte die Otto Group ihre Position als Nummer 2 im deutschen und als einer der führenden Akteure im internationalen Onlinehandel festigen.

Zahl der Beschäftigten steigt

Die Zahl der Beschäftigten der Otto Group ist im zurückliegenden Geschäftsjahr von rund 49.600 auf etwa 49.750 rechnerische Vollzeitstellen gestiegen, in Deutschland legte die Zahl der auf Vollzeitstellen umgerechneten Mitarbeiter um rund 800 auf insgesamt 26.650 zu.

[learn_more caption=“Alle Segmente auf Wachstumskurs und profitabel“]

In allen drei Segmenten – Multichannel-Einzelhandel, Finanzdienstleistungen und Service – konnte die Otto Group die Umsätze steigern und ein positives Ergebnis (EBIT) erzielen. Im Multichannel-Einzelhandel wuchsen die Umsätze um 2,4 Prozent auf 9,819 Milliarden Euro, dies entspricht auf vergleichbarer Basis einem Wachstum von 5 Prozent. Dabei wurde ein EBIT von 146 Millionen Euro erzielt. Das Segment Finanzdienstleistungen legte umsatzseitig um 8 Prozent auf 732 Millionen Euro zu und erreichte ein sehr beachtliches EBIT von 297 Millionen Euro. Die in diesem Segment dominierende EOS Gruppe steigerte die Umsätze um 10,9 Prozent auf 645 Millionen Euro. Im Segment Service gingen die Außenumsätze um 6,7 Prozent nach oben auf 1,961 Milliarden Euro. Dabei wurde ein EBIT von 6 Millionen Euro erwirtschaftet. Die in diesem Segment tonangebende Hermes Gruppe steigerte den Außenumsatz um 4,9 Prozent auf 1,574 Milliarden Euro. Bereinigt um Währungskursänderungen legte die Hermes Gruppe sogar um 11,3 Prozent zu.

Sehr erfolgreich haben sich die drei größten Handelsunternehmen der Gruppe – OTTO, Bonprix und Crate and Barrel – entwickelt. Zusammen betrachtet konnten allein diese Aktivitäten ihre Umsätze um 384 Millionen Euro steigern. So legte OTTO auch dank eines sehr gut laufenden Möbel- und Einrichtungssortiments um 6,3 Prozent auf 2,724 Milliarden Euro zu. Der internationale Modeanbieter Bonprix steigerte die Umsätze um 5,6 Prozent auf 1,512 Milliarden Euro, während der nordamerikanische Lifestyle-Händler Crate and Barrel die Umsätze um 10,7 Prozent auf knapp 1,475 Milliarden Euro erhöhte.

Die Mytoys Group mit ihren Marken Mytoys, Mirapodo, Ambellis, Yomonda und Limango steigerte ihren Umsatz um knapp 10 Prozent auf 556 Millionen Euro. Die Witt-Gruppe hielt die Umsätze mit 757 Millionen Euro bei einer hohen Rendite auf Vorjahresniveau, während die Baur-Gruppe einen leichten Umsatzrückgang um 2,4 Prozent auf 667 Millionen Euro verzeichnen musste. Auch die Schwab-Gruppe weist rückläufige Umsatzerlöse in Höhe von 6 Prozent auf 203 Millionen aus. Die Heine-Gruppe verbuchte einen Umsatzrückgang von mehr als 23 Prozent auf 282 Millionen Euro, der vor allem auf den Verkauf von Alba Moda zu Beginn des Geschäftsjahres 2016/17 zurückzuführen ist. Bei Sportscheck gingen die Umsätze um knapp 8,8 Prozent zurück auf 291 Millionen Euro. Die Manufactum-Gruppe steigerte den Umsatz um gut 3 Prozent auf 92 Millionen Euro, während Frankonia um 7,2 Prozent auf 136 Millionen Euro zulegte. Enorm erfolgreich entwickelte sich abermals Collins mit den Geschäftskonzepten About You und Edited. Das Otto Group eigene Start-up wuchs über Plan und schaffte es, die Umsätze auf 135 Millionen Euro mehr als zu verdoppeln.

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[learn_more caption=“Stabile Entwicklung bei den kleineren Auslandsgesellschaften“]

Viele der kleineren Auslandsgesellschaften entwickelten sich trotz eines teilweise schwierigen Umfeldes erfreulich stabil. Die Otto Group Russia reduzierte den aufgrund der anhaltend schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage erwarteten Umsatzrückgang auf 6,2 Prozent und erzielte 244 Millionen Euro. Die Otto Japan Gruppe verzeichnete auf Yen-Basis einen leichten Umsatzrückgang von 2,7 Prozent, dank der vorteilhaften Kursentwicklung in Euro jedoch ein Wachstum von 8,4 Prozent auf 158 Millionen Euro. Die britische Freemans Grattan Holdings übertraf in Landeswährung den Vorjahresumsatz um mehr als 6 Prozent und konnte den Kundenbestand deutlich steigern. Wegen der starken Pfund-Abwertung im Zuge der Entscheidung für einen Brexit wird auf Euro-Basis ein Umsatzrückgang von 7,2 Prozent auf 219 Millionen Euro ausgewiesen.

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[learn_more caption=“Erfolgreicher Verkaufsprozess in Frankreich“]

Die französische 3SI Group hat den angekündigten Verkauf der Handelsaktivitäten erfolgreich umgesetzt. Die Käufer werden die Aktivitäten mit der übernommenen Belegschaft fortführen. Das Dienstleistungssegment der 3SI Group mit Mondial Relay (Logistik), Girard Agediss und Dispeo (Fulfilment) entwickelte sich in Summe erfolgreich. Mondial Relay und Girard Agediss werden operativ von der Hermes Gruppe gesteuert, für Dispeo haben mehrere Marktteilnehmer Kaufangebote abgegeben, so dass ein Verkauf dieser Aktivität nicht auszuschließen ist.

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