E-Commerce-Index 03/17: Garten-Nachfrage sprengt die Skala

Bei bestem Wetter haben Deutschlands Konsumenten ihre Aktivitäten im vergangenen Monat ins Freie verlegt. Laut Deutschem Wetterdienst war der März 2017 der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnung im Jahr 1881. Bei im Mittel 7,2 Grad °C war es im März in Deutschland im Schnitt 3,7 Grad zu warm. Die Sonnenscheindauer erreichte 148 Stunden und lag somit weit über dem langjährigen Mittel von 111 Stunden. Zwischen Flensburg und Garmisch-Patenkirchen hat das Traumwetter für geschäftiges Treiben auf Balkonen und in Gärten gesorgt. So wurde landauf, landab die Freiluftsaison 2017 schon im vergangenen Monat eingeläutet. Der metoda E-Commerce-Index zeichnet diesen Nachfragetrend klar nach. Nachdem die Entwicklung der „Garten“-Kategorie schon im Februar aufhorchen ließ, ging es im März erst so richtig rund. Angesichts der sehr guten Ergebnisse war das Februarhoch in der „Garten“-Kategorie rückwirkend betrachtet allenfalls ein kleines Vorgeplänkel. Die Nachfrage lag im März mehr als doppelt so hoch wie zum Jahresstart. Bei 213 Punkten sprengte die Hit-Kategorie die Skala.

Im vergangenen Monat war an dieser Stelle zu lesen: „Gartenprodukte im Trend“. Dabei lieferte das leichte „Garten“-Nachfrageplus im Februar nur einen kleinen Vorgeschmack auf das ganz große Saisongeschäft. Im März sorgte dann das lange Zeit stabile Frühlingswetter für die wahre Initialzündung. Die Konsumenten nutzten die Schönwetterphase, um Balkone und Gärten auf die Freiluftsaison vorzubereiten. Wie im Vormonat stellt daher die „Garten“-Kategorie im metoda E-Commerce-Index alle anderen Sortimente in den Schatten. War „Garten“ mit einem Indexwert von 114 Punkten schon der Shootingstar im Februar, trieb die Nachfrage den Kategorieindex im März auf sagenhafte 213 Punkte in die Höhe. Im Vergleich zum Basiswert aus dem Januar hat sich die Kategorie-Nachfrage somit mehr als verdoppelt.

„Garten“ ist nicht die einzige Kategorie, die sich jahreszeitlich bedingt im Aufwind befindet

Im Frühling müssen schließlich nicht nur Balkon und Garten auf Vordermann gebracht werden. Nach dem langen Winter benötigt auch die Terrasse ein bisschen Pflege, zudem wollen Cabrio und Motorrad gründlich auf die Saison vorbereitet werden. Der Freiluftfaktor prägte also im März die Nachfrage über alle Kategorien hinweg. Gestiegen ist die Nachfrage nach Produkten mit hohem Freizeitwert, während Produkte aus klassischen Winter-Kategorien deutlich weniger Käufer gefunden haben.

Am meisten profitiert davon die „Garten“-Kategorie, die bei 213 Punkten die Skala sprengt. Sprunghaft ging es in den vergangenen Wochen für Anbieter von Gartenwerkzeugen, Saathilfen, Erden, Grills und Gartenmöbeln nach oben, die sich über einen frühen Saisonstart freuen können. Dass sich der Trend in dieser Kategorie kurzfristig umkehren könnte, ist nicht zu befürchten. Die Freiluftsaison hat gerade erst begonnen und reicht noch bis weit in den Herbst hinein. Daher ist davon auszugehen, dass die Nachfrage nach Gartenprodukten auch mittelfristig hoch bleiben wird.

Zeit und Arbeit investierte die Kundschaft zuletzt aber auch in die Pflege von Auto und Motorrad

Die hartnäckigen Hinterlassenschaften eines langen Winters erfordern viel Aufmerksamkeit. Witterungsbedingt verzeichnet der metoda E-Commerce-Index daher auch in der Kategorie „Auto“ steigende Bestellzahlen. Erwartungsgemäß finden sich auf den Bestsellerlisten vor allem Reinigungsmittel und Polituren auf vorderen Plätzen. Auch Hilfsmittel für den Reifenwechsel sowie Ersatzbirnen waren im März in der „Auto“-Kategorie gefragt. Die Kategorie verspürt eine deutliche Belebung und erreicht einen Indexwert von 123.

Mit Frühlingsstart wird zudem auch wieder vermehrt geschraubt und gehämmert

Die „Baumarkt“-Kategorie gehört mit einem Indexwert von 105 Punkten daher ebenfalls zu den Gewinnern im März. Glas-, Fenster- und Hochdruckreiniger, Fliegengitter und Bohrmaschinen fanden im vergangenen Monat neue Käufer. Gestiegen ist die Nachfrage außerdem in den Kategorien „Sport“ (104 Punkte) und „Lebensmittel“ (103 Punkte). Gerade Letzteres trägt die Annahmen vom zunehmenden FMCG-Trend im E-Commerce.

Natürlich gab es im März auch Verlierer. Stark eingebrochen ist etwa die Kategorie „Beleuchtung“ (81 Indexpunkte), die logischerweise in der dunklen Jahreszeit Hochsaison hat. Auch Schreibwaren (88 Punkte), Modeartikel und Produkte der Kategorie „Küche“ (jeweils 89 Punkte) waren im März weniger stark nachgefragt als zu Jahresbeginn.

„Natürlich hat das in weiten Teilen hervorragende Märzwetter den Freiluftfans in die Karten gespielt“, kommentiert metoda-CEO Stefan Bures. „Wie bereits im Februar weist der E-Commerce-Index eine stark steigende Nachfrage in der ‚Garten‘-Kategorie nach. Wenn das Wetter weiterhin so gut mitspielt, ist nicht so schnell mit einer Trendumkehr zu rechnen.“

Über alle 15 gemessenen Hauptkategorien von Amazon.de hinweg attestiert der metoda E-Commerce-Index dem Markt im März eine positive Entwicklung. Der Gesamtindex erreichte im vergangenen Monat 1.562 Punkten, nach 1.414 Punkten im Februar. Der E-Commerce-Index liegt somit leicht über dem Basiswert aus dem Januar 2017. Nachdem der kurze Februar wenig Zeit für ausgedehnte Online-Shoppingtouren gelassen hatte, kommen die Konsumenten langsam wieder in die richtige Kauflaune.

Zur Methodik:

Für den metoda E-Commerce-Index werden allmonatlich die Zahl der Bestellungen der insgesamt 1.500 nachfragestärksten Produkte in 15 Amazon-Hauptkategorien ermittelt und analysiert. Die Erhebung erfasst die Topseller der Kategorien „Auto“, „Baby“, „Baumarkt“, „Beauty“, „Bekleidung“, „Beleuchtung“, „Bürobedarf & Schreibwaren“, „Drogerie & Körperpflege“, „Elektronik“, „Garten“, „Haustier“, „Küche & Haushalt“, „Lebensmittel & Getränke“, „Spielzeug“ sowie „Sport & Freizeit“. Die monatlichen Ergebnisse werden mit den Basiswerten aus dem Januar 2017 verglichen. In jeder einzelnen Kategorie steht der Indexwert 100 dabei für das exakte Nachfrageniveau aus dem Januar 2017. Der Gesamtindex entspricht bei 1.500 Punkten der Januar-Nachfrage. Für die Berechnung erfasst und analysiert die innovative Marktforschungslösung Market Genius Monat für Monat mehrere Millionen Bestellvorgänge.

 

Frank