Deutsche Bank will eigenen Mobile-Payment-Dienst auf den Markt bringen

Der stetig steigende Online-Handel hat jede Menge moderne Payment-Dienstleister dazu gebracht, neue Bezahl-Lösungen zu entwickeln. Als Verlierer dieser Entwicklung gelten die traditionellen Finanzinstitute, die jetzt aufholen müssen, um mit der Zeit Schritt zu halten. Deswegen arbeiten sie mit Hochdruck an eigenen Payment-Angeboten. Das erste fertige Produkt stammt aus dem Hause der Deutschen Bank und soll noch in diesem Monat auf den Markt kommen.

Auf dem Payment-Markt herrschte in letzter Zeit Funkstille. Doch im Hintergrund arbeiteten die Anbieter fleißig an ihren Produkten, wie die Deutsche Bank beweist. Seitdem PayPal das System des bargeldlosen Bezahlens revolutioniert hat, bemühen sich die traditionellen Finanzinstitute um wettbewerbsfähige Lösungen. Dazu gehört zum Beispiel das Mobile-Payment. Genau dieses Produkt will die Deutsche Bank noch in diesem Monat vorstellen und dadurch zum Ausdruck bringen, dass sie genauso fortschrittlich ist wie die modernen Dienstleister: „Das Bezahlen per Smartphone sehen wir als Teil eines Gesamtpakets, das der Kunde mit seinem Girokonto erhält. Dabei sollen möglichst alle Funktionen auch in der App zu finden sein“, erklärt Michael Koch, der bei dem Finanzinstitut für das Online-Banking zuständig ist.

Payment-Angebot nicht für alle Kunden verfügbar

So erfreulich diese Nachricht für die Kunden der Deutschen Bank erscheinen mag, so hart klingen die Einschränkungen: Nicht jeder, der bei dem traditionsreichen Finanzinstitut ein Konto hat, darf den Mobile-Payment-Dienst nutzen. Denn dafür ist zunächst eine Mastercard-Kreditkarte erforderlich, was auf manche Kunden ausschließend wirkt. Dass die Deutsche Bank ihren Besitz für die Nutzung verpflichtend macht, liegt an der Verschlüsselungstechnologie des neuen Bezahl-Angebots, die Mastercard selbst entwickelt hat. Somit steht der neue Mobile-Payment-Dienst lediglich knapp einem Drittel aller Deutsche-Bank-Kunden zur Verfügung. Diese Zahl dürfte sich weiter reduzieren, wenn man die zweite Einschränkung berücksichtigt. Wer von diesen Kreditkarten-Besitzern per Smartphone bezahlen möchte, braucht zusätzlich ein Android-Gerät, weil die App der Deutschen Bank nur mit diesem Betriebssystem kompatibel ist.

Wann kommt Apple Pay?

Neben dem größten Kreditinstitut in der Bundesrepublik planen auch andere Finanzinstitute, mit einem eigenen Mobile-Payment-Angebot hervorzutreten. In den Startlöchern sitzen vor allem die Sparkassen, die ihre Variante am Ende des Jahres auf den Markt bringen wollen. 2018 soll schließlich der mobile Bezahl-Dienst der Volks- und Raiffeisenbanken folgen. Etwas länger dürfte es dauern, bis auch Apple Pay in der Bundesrepublik verfügbar wird. Das liegt unter anderem an dem geringen Anteil der iPhone-Nutzer, der hierzulande bei 15 bis 20 Prozent liegt.

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