Alaaf und Helau: Whisky, Gin, Rum und Wodka zu Karneval und Fasching in der Nachfrageanalyse

Die Karnevalssaison 2017 schunkelt unaufhaltsam ihrem Höhepunkt entgegen. Auch wenn die Wetterprognosen einen nassen Straßenkarneval erwarten lassen, kommt die Saison mit Weiberfastnacht so richtig ins Rollen. Bis die jecke Zeit an Aschermittwoch endet, wird in den Karnevalshochburgen feuchtfröhlich gefeiert. Während die halbe Republik in den kommenden Tagen den Ausnahmezustand zelebriert, stellt sich die Frage, womit eigentlich angestoßen wird? Greifen die Onlineshopper zum ersten Feier-Höhepunkt des Jahres zu billigem Fusel oder darf der Rausch auch etwas kosten? Weil Karneval und Fasching für viele Menschen untrennbar mit Alkohol verbunden sind, hat E-Commerce-Marktforscher metoda im Vorfeld die Nachfrage analysiert. Von Mitte Dezember bis Mitte Februar hat Market Genius dafür das Geschäft in der Amazon.de-Kategorie „Spirituosen“ untersucht. Die spannenden Ergebnisse zeigen, was außer Wein und Bier zur Karnevalsfeier getrunken wird, ob die Amazon.de-Käufer lieber Scotch, Irish Whiskey oder Bourbon trinken und wie spendierfreudig die Onlinekundschaft beim Alkoholeinkauf im Netz ist.

Die Market-Genius-Analyse deckt den Zeitraum 19. Dezember 2016 bis einschließlich 09. Februar 2017 ab. In diesem Zeitraum hat Market Genius 147.893 Bestellungen in der Amazon.de-Kategorie „Spirituosen“ erfasst. Die Schnapsliebhaber haben dabei wortwörtlich aus dem Vollen geschöpft. Allein in der Unterkategorie „Whisky“ werden mehr als 6.500 Artikel geführt. Dabei bestätigt sich in der Nachfrageanalyse ein Trend, den Market Genius zuvor bereits in anderen Sortimenten nachgewiesen hat: Konsumartikel des täglichen Bedarfs, sogenannte Fast Moving Consumer Goods (FMCG), zu denen auch Spirituosen zählen, werden immer häufiger online gekauft. Und Amazon.de ist auch hierbei für viele Kunden Anlaufstelle Nummer eins. So hat Amazon.de über das eigene Angebot und den Marketplace im untersuchten Zeitraum mehr als 4,5 Millionen Euro in der gemessenen Kategorie umgesetzt. Die Kunden bestellten somit täglich Ware für durchschnittlich 86.455 Euro. Ganz offensichtlich ist Amazon.de auch in diesem Handelsbereich ein relevanter Player.

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Alaaf und Helau: Whisky, Gin, Rum und Wodka zu Karneval und Fasching in der Nachfrageanalyse 1

Innerhalb des breiten Spirituosen-Angebots ist sich die Amazon.de-Kundschaft ziemlich schnell einig, was ins Glas kommt. Besonders hoch im Kurs stehen Whiskys unterschiedlicher Provenienz, aber fast immer erster Güte. Gekauft wurden vor allem Brände, die im Supermarkt nicht ohne Weiteres zu bekommen sind. Die Nachfrage tendiert im Netz recht eindeutig zu besonders hochwertigen Alkoholika.

Die meisten Kunden bestellten Whisky-Produkte (52,1 Prozent)

Zwar finden auch Massenhersteller wie Jim Beam oder Jack Daniels online ihre Fans, gemessen am Marketingaufwand und der hohen Markenbekanntheit sind die großen Bourbon-Marken im Onlinegeschäft aber deutlich unterrepräsentiert. Der einfache Bourbon wird offenbar lieber im Supermarkt gekauft, bei Amazon bedient man sich hingegen vor allem bei den teuren und hochwertigen Whiskys. Nach wir vor im Trend liegt auch Gin. Der beliebte Wacholderschnaps machte 21,7 Prozent der Nachfrage aus. Wie bei den Whiskys werden bei Amazon tendenziell eher teurere Destillate aus kleineren Brennereien gekauft. Im Schnitt investierten die Käufer 28,42 Euro in eine Flasche Gin. Noch mehr Geld, durchschnittlich 33,34 Euro, wurde für Whisky ausgegeben. Häufig bestellt wird darüber hinaus Rum. An dem berühmten Zuckerrohrschnaps berauschen sich längst nicht mehr nur Piraten, als Grundlage für zahlreiche Mixgetränke und Cocktails darf ein ordentlicher Rum zudem in keiner gut gefüllten Hausbar fehlen. Im untersuchten Zeitraum entfielen 14 Prozent der Nachfrage in der Kategorie „Spirituosen“ auf Rum. Der durfte mit im Schnitt 33,41 Euro pro Flasche auch durchaus etwas teurer sein.

Preislich am günstigen fahren Wodka-Käufer

Anders als bei Whisky, Gin und Rum verfängt sich der Trend zum höherwertigen Getreidedestillat nur allmählich. Zwar gibt es inzwischen auch bei den hochpreisigen Wodkas ein breites Angebot, als Cocktail-Grundlage werden aber dennoch oftmals preiswerte Marken bevorzugt. Wodkas machten 5,7 Prozent der Nachfrage aus. 25,86 Euro investierten die Amazon-Käufer durchschnittlich in eine Flasche. Weniger wurde nur für Schnäpse und Liköre ausgegeben, die nicht eindeutig den dominierenden Sorten Whisky, Gin, Rum oder Wodka zuzuschreiben sind. Darunter fallen beispielsweise Sahneliköre wie das beliebte Baileys, verschiedene Weinbrände oder auch Tequilas. Allerdings hält sich hier die Nachfrage auf Amazon in engen Grenzen. Noch 6,5 Prozent der Bestellungen verzeichnete Market Genius in dieser Kategorie. Zumeist handelt es sich dabei um Produkte, die auch in jedem gut sortiertem Supermarkt zu finden sind. Der Durchschnittspreis erreichte hier 19,86 Euro pro Flasche.

Weil die Nachfrage so dominant ist, hat sich Market Genius die Whisky-Kategorie noch etwas genauer angesehen

Vielfach für Liebhaber eine Frage des guten Geschmacks, scheiden sich an der Wahl zwischen Scotch, Irish Whiskey oder Bourbon die Geister. Die Amazon-Kunden haben auf diese Frage allerdings eine recht eindeutige Antwort: in 69,5 Prozent der Fälle wanderte ein Scotch in den virtuellen Bestellkorb. In der Beliebtheit auf dem zweiten Platz landet Irish Whiskey, der von 15,5 Prozent der Käufer bestellt wurde. Knapp dahinter liegt mit 13,2 Prozent der Nachfrage der vorwiegend aus Mais destillierte amerikanische Bourbon. Eine gute Flasche Scotch war der Amazon.de-Kundschaft am meisten wert, im Schnitt ganze 37,90 Euro. Irish Whiskey (Ø 21,36 Euro) und Bourbon (Ø 23,70) waren deutlich günstiger zu haben und liegen preislich näher beieinander. Gekauft wurden darüber hinaus einige wenige Exoten, die keiner der drei großen Whisky-Schulen zuzurechnen sind. 1,8 Prozent der bestellten Whiskys wurden in Bayern, Japan oder auch der Karibik gebrannt und entziehen sich somit der gängigen Typisierung. Für diese besonderen Schnäpse gab die Amazon-Kundschaft im Schnitt 34,64 Euro aus.

Zur Methodik:

Das Data-Science-Team von metoda arbeitet seit mehreren Jahren kontinuierlich an Algorithmen zur Absatzanalyse auf Amazon. Dabei werden täglich die Rankings der relevanten Keywords, Preisinformationen, Kundenbewertungen sowie die entsprechenden Produktlisten beobachtet und analysiert. Für die vorliegende Untersuchung hat Market Genius die Nachfragedaten der Topseller in der Amazon-Kategorien „Spirituosen“ zwischen 19. Dezember 2016 und 09. Februar 2017 erfasst und analysiert. Der leistungsfähige metoda-Algorithmus verarbeitete dabei mehrere Millionen Datenpunkte und liefert aktuelle Marktfakten direkt aus dem digitalen Warenkorb*.

*Market Genius erfasst keine personenbezogenen Daten

Frank