Produkt-Bestellung ohne vorherige Shop-Registrierung: Mit seinem smarten Browser-Plugin sorgt ein Start-up für Furore

Online-Händler sehen es gerne, wenn ihre Produktbilder im Shop die Kunden zum Kauf verleiten. Oft entsteht dieser Wunsch impulsiv, kann aber auf dem Weg zur digitalen Kasse auch schnell wieder verschwinden. Damit das nicht passiert, hat das Start-up Shop.co ein smartes Browser-Plugin entwickelt.

Von Shop.co haben die Online-Kunden hierzulande noch nicht viel gehört. Das könnte sich aber ganz schnell ändern, weil das Düsseldorfer Start-up derzeit auf einer Siegeswelle reitet und immer mehr Branchen-Experten von seinem Produkt überzeugt. Und dieses weist tatsächlich ein Alleinstellungsmerkmal auf. Was das noch junge Unternehmen nämlich anbietet, ist ein smartes Browser-Plugin, das Kunden beim digitalen Shopping ermöglicht, ihre Wunschprodukte sehr einfach, vor allem aber sehr schnell zu kaufen. Dafür reicht ein Klick auf den Warenkorb aus, während die übliche Shop-Registrierung vor der Bestellung wegfällt.

Shop.co lockt Online-Händler mit höheren Umsätzen

Der Vorteil dieses Softwaremoduls liegt vor allem auf der Seite der Online-Händler, denen das Browser-Plugin höhere Umsätze verspricht. Wenn Kunden sich nicht registrieren müssen, verfügen sie über so gut wie keine Zeit, ihre Kaufentscheidung zu überdenken oder gar zu verwerfen. Der Klick auf den Einkaufswagen erfolgt impulsiv, sobald die Shop-Besucher die Produkte sehen und in diesem Moment das Bedürfnis verspüren, sie besitzen zu wollen. Darauf spekulieren zumindest die Online-Händler, aber auch Shop.co selbst, das ihnen sein Browser-Plugin anpreist. Dass das Softwaremodul den gewünschten Effekt zeitigt, glauben aber auch noch große Geldgeber, wie das Start-up bei der jüngsten Finanzierungsrunde erfuhr. Denn diese brachte dem Jungunternehmen insgesamt 6,25 Millionen Euro ein, die gleich mehrere Investoren zur Verfügung stellten. Zu ihnen gehört nicht nur der YouPorn-Gründer Fabian Thylmann, das deutsche Family Office TriPos und fünf Partner der Boston Consulting Group, sondern auch die Sparkasse, die NRW.BAnk und sogar Panya Putsathit, der einst MeinFernbus ins Leben rief.

Einen Nachteil gibt es dennoch

Dass Shop-com selbstbewusst auftritt und sich seines Know-hows bewusst ist, bewies das Start-up bereits 2015. Nur ein Jahr nach der Gründung expandierte es damals in die USA, ohne über viele Mitarbeiter zu verfügen. Noch heute besteht das Team aus lediglich 30 Leuten, die jedoch fest an den Erfolg glauben. „Mit universellen Einkaufswagen wurde früher schon experimentiert, aber niemand war in der Lage, das zu liefern, was die Konsumenten wirklich suchen – einen Einkaufswagen, der tatsächlich mit jedem einzelnen Shop und jedem einzelnen Produkt funktioniert. Unsere Technologie macht das möglich“, sagt Kimberly Cabot, der bei Shop.co als Chief Product Officer tätig ist. Aber so vielversprechend sich das Produkt für Online-Händler anhört, es birgt auch Gefahren. Kritiker verweisen insbesondere auf die Gefahr des Kontrollverlusts im Umgang mit Kundendaten. Wer sie nicht erfassen und auswerten kann, erhält Probleme beim Marketing und weiß nicht, wer welche Produkte bei ihm kauft. In dem heutigen Online-Handel ist es aber enorm wichtig, dass die Shops ihre Kunden gut kennen, um ihnen die richtigen Angebote zu unterbreiten.

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