Per Klick zum neuen Lieblingsoutfit – Chancen und Grenzen des Online-Handels mit Fashion

Abends von der Couch aus noch schnell einen kuschligen Pullover bestellen, am Sonntag digital das neue Lieblingsoutfit zusammenstellen und die heißgeliebte Markenjeans ist im Netz auch in der gewünschten Größe verfügbar: Keine Frage, Online Shopping ist einfach und bequem und eröffnet viele neue Möglichkeiten. Unabhängig von Öffnungszeiten, Wochentag und Wohnort können hier die neuesten Trends entdeckt und mit wenigen Klicks bestellt werden – und in der Regel werden sie innerhalb weniger Tage bis an die Haustür geliefert. Viele Einzelhändler bangen deswegen um ihre Existenz. Ist diese Sorge berechtigt? Wohin wird sich der Online-Handel mit Mode in den nächsten Jahren entwickeln und lassen sich auch Grenzen des Wachstums beobachten? Mit diesen und weiteren Fragen befasst sich der heutige Informationsartikel.

Per Klick zum neuen Lieblingsoutfit – Chancen und Grenzen des Online-Handels mit Fashion
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Der Handel im Internet boomt

Der Online-Handel mit Fashion boomt. Laut Angaben des Bundesverbandes des Deutschen Textileinzelhandels wanderte 2014 rund jeder siebte Euro, der für Mode ausgegeben wurde, in die Kasse eines Online-Unternehmens. Der Online-Anteil im Bereich Fashion und Lifestyle lag nach Angaben des Handelsjournals im Jahr 2014 bei etwa 16 %. Bis 2025 wird ein Wachstum auf bis zu 24 % erwartet. Ein möglicher Grund für den rapiden Zuwachs an Onlinekäufen im Bereich der Mode kann in der besseren Warenpräsentation im Netz liegen. Dank Detailaufnahmen, Zoom-Funktionen, 360° Darstellungen und Demo-Videos weiß der Kunde genau, was ihn beim jeweiligen Produkt erwartet. Die gleichbleibenden Zahlen im Bereich von Warenretouren belegen diesen Fakt.

Ohne Internet geht nichts mehr

Unternehmen, die keinen Online-Shop besitzen, macht dieser Trend natürlich zu schaffen. Andere, vornehmlich kleinere Unternehmen, verlagern ihren Verkaufspunkt ins Netz und schließen ihre Ladengeschäfte. In einigen Innenstädten häufen sich daher Leerstände und das angstbesetzte Thema „Online versus offline“ wird immer öfter diskutiert. Liegt die Zukunft des Einkaufens also letztendlich im E-Commerce? Manuel Jahn, Leiter des Bereichs E-Commerce bei GfK Geomarketing, einem großen deutschen Marktforschungsinstitut, ist sich sicher, dass der Handel auch in Zukunft vor Ort stattfinden wird – und zwar nicht trotz des Online-Handels, sondern gerade wegen des rapiden Anstieges in diesem Bereich. Dieser führe nämlich zwangsläufig zu einer Sättigung des Marktes, die etwa im Jahr 2021 erreicht wird.

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Auch der lokale Handelt hat seine Vorteile

Außerdem bietet der stationäre Einzelhandel auch zahlreiche Vorteile. Online Shopping ist zwar bequemer, zeit- und ortsunabhängiger und teilweise auch günstiger (man denke nur an die besseren Vergleichsmöglichkeiten von Preisen unterschiedlicher Anbieter), vor Ort kann man sich allerdings sehr viel besser von den Qualitäten des jeweiligen Produktes überzeugen. Hochauflösende Fotos im Internet mögen noch so viele Details darstellen, ein Anfassen und Spüren von Kleidung wie Hosen, Jacken oder Pullovern kann es aber nicht ersetzen. Auch beliebte Marken wie MAC Jeans, s.Oliver, Timberland oder Esprit haben diese bereits erkannt – die emotionale Komponente durch eine persönliche Beratung und den zwischenmenschlichen Kontakt beim Kauf im Ladengeschäft sollte nicht unterschätzt werden.

Beide Welten sollten bedient werden

In der Zukunft werden Online-Handel und stationärer Einzelhandel also durchaus koexistieren können. Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel, sieht die Zukunft des Shoppings aber noch in einem anderen Bereich: Gegenüber Handelsblatt Online erklärte er, Multichannel-Händler würden in den kommenden Jahren große Zuwächse verzeichnen können. Neben einem Online-Shop sind diese Händler noch auf weiteren Plattformen aktiv und vermarkten ihre Produkte beispielsweise über Kataloge, Flyer, Fernsehsendungen oder in Geschäften. Dadurch sind sie immer und überall präsent und somit dicht dran am Kunden.

Die Quintessenz

Wie die Zukunft des Handels aussieht, kann heute natürlich noch niemand mit großer Sicherheit sagen. Laut aktueller Prognosen müssen die unterschiedlichen Verkaufsplattformen aber nicht zwangsläufig miteinander in Konkurrenz stehen – im Gegenteil. Sie können sich sogar wunderbar ergänzen – die Entscheidung, wo man Produkte einkauft, liegt dabei beim Kunden selbst.

Frank