Crowdfox positioniert sich als „Schnäppchenparadies“ für B2B- und B2C-Kunden – und hat damit Erfolg

In Deutschland positioniert sich Crowdfox als eine Alternative zu Amazon. Daran will das Kölner Start-up weiter festhalten, auch wenn es mittlerweile nicht mehr als B2C-Online-Club aktiv ist, sondern sich eher als „Schnäppchenparadies“ versteht und mit niedrigen Preisen sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen auf das eigene Portal zu locken versucht. Dieses Konzept scheint gut zu funktionieren.

Als Crowdfox im Herbst 2015 als erster deutscher B2C-Online-Kundenclub zu wirtschaften begann, positionierte sich das Kölner Starut-up umgehend als direkter Amazon-Konkurrent. Mittlerweile hat sich das Unternehmen zum „Schnäppchenparadies“ gemausert, hält aber weiterhin an seinem Ziel fest: dem Internetriesen aus Seattle die Kunden streitig machen. Dass Crowdfox kein Online-Club mehr sein möchte, liegt unter anderem an dem Schicksal des einstigen Vorbilds Jet.com, welches vor nicht so langer Zeit der größte US-Einzelhändler Walmart übernommen hat. Für das Kölner Start-up war das ein Anstoß zum Umdenken, weshalb es jetzt auch B2B-Kunden anspricht. „Wir haben Crowdfox Business gerade gestartet und einen relevanten Anteil von Geschäftskunden gewonnen“, sagt COO Dirk Schäfer. „Gerade in den Kategorien Elektronik und Büro vergleichen Unternehmen Preise auf B2B-Portalen und bei Discountern. Die Abgrenzung zwischen B2B- und B2C-Kunden verschwimmt bei den Suchbegriffen immer mehr.“

Das „Schnäppchen“-Konzept scheint zu funktionieren

Neben der B2B-Sparte will das Unternehmen auch die Internationalisierung voranbringen, weil immer mehr Händler und Kunden aus dem Ausland Interesse an Crowdfox zeigen. Dass das Geschäft läuft, macht sich unter anderem an den Zahlen bemerkbar. Das fängt bereits bei dem Umsatz an, der 2016 allein nach den ersten acht Monaten mehr als zehn Millionen betrug. Außerdem haben sich mittlerweile knapp 100.000 Kunden registriert, wobei derzeit jeden Monat 1.000 neu hinzukommen. Den eigenen Aussagen zufolge soll jeder von ihnen durchschnittlich 200 Euro pro Einkauf ausgeben. Dieses Wachstum trägt dazu bei, dass auch Händler Interesse an einer Zusammenarbeit zeigen: „Immer mehr Händler entscheiden sich für eine Kooperation mit Crowdfox, wir haben 2016 rund 600 Partner gewonnen, die über uns bereits gut verkaufen“, so Schäfer.

Transaktionsgebühr statt Mitgliedsbeitrag

Anfangs verlangte das Kölner Start-up noch eine Mitgliedsgebühr von seinen Kunden. Da Crowdfox sich aber nicht mehr als Online-Club versteht, hat das Unternehmen diese nun abgeschafft. Eine Provision erhebt es ebenfalls nicht, sodass Händler ihre Produkte kostenlos über das Portal verkaufen dürfen. Allerdings erhebt Crowdfox eine Transaktionsgebühr und verdient an Margen, die sein Preisoptimierer realisiert: „Bei der Preisgestaltung setzen wir auf Daten und semantisches Matching“, erklärt Schäfer. „Wir nutzen diese Marktkenntnis und legen Preise nach tagesaktuellen Niveaus fest. So bieten wir marktgerechte Preise, die in der Regel unter denen anderer Anbieter wie zum Beispiel Amazon liegen. Amazon hat je nach Kategorie eine Preisliste für die Amazon-Händler, die zwischen sieben bis über 20 Prozent Verkaufsprovision liegt.“ Einige Produkte erfreuen sich auf Crowdfox besonders großer Nachfrage. Dazu gehören vor allem Elektronikgeräte, aber auch B2B-Artikel wie Werkzeuge oder kleinere Maschinen.

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