E-Commerce-Regulierung in China – was deutsche Händler wissen sollten

China wird für viele deutsche Online-Händler immer attraktiver, weshalb sie dort zunehmend Shops eröffnen. Doch so groß das Potential des Marktes ist, so schwach reguliert ist dort das E-Commerce. Das will die chinesische Regierung nun ändern und hat zu diesem Zweck einen entsprechenden Gesetzesentwurf vorgelegt. Wer in der Volksrepublik Handel treiben möchte, sollte daher wissen, was auf ihn zukommt.

Obwohl der Online-Handel weltweit Steigerungsraten verzeichnet, wächst er in kaum einem Land so schnell wie in China. Experten gehen sogar davon aus, dass der gesamte E-Commerce-Umsatz dort bis zum Jahr 2018 rund 1.568 US-Dollar betragen wird. Aufgrund des riesigen Potentials zieht es auch immer mehr deutsche Händler in die Volksrepublik, wo sie ebenfalls ein Stück vom Kuchen abbekommen möchten. Zuletzt kündigte die Drogeriekette dm an, künftig auf dem chinesischen Markt aktiv werden zu wollen. Allerdings wissen die meisten expansionshungrigen Unternehmen hierzulande nicht, dass das E-Commerce dort schwach reguliert ist. Deshalb kommt es nicht selten zu ungewohnten Problemen, wenn sie in der Volksrepublik zu handeln beginnen. Doch nun plant die Regierung einen Gesetzesentwurf, der für mehr Sicherheit sorgen soll.

Jeder E-Commerce-Händler soll Steuern zahlen und Geschäftszertifikate erwerben

Dass in den vergangenen Jahren in dem chinesischen Rechtssystem und in den Handelsregelungen Lücken entstanden waren, gab kürzlich Liu Zushan zu, der im Wirtschaftsausschuss des Nationalen Volkskongresses den Posten des stellvertretenden Direktors innehat. Seiner Meinung nach habe der rege Online-Handel dazu beigetragen, die Mängel überhaupt aufzudecken. Jetzt gehe es aber darum, sie zu beseitigen, damit die Branche weiter wachse. Priorität komme hierbei der Sicherheit von E-Commerce-Transaktionen zu, die es zu verbessern gelte. Außerdem sieht die Regierung mehr Gleichberechtigung von Online- und Offline-Aktivitäten vor und will alle E-Commerce-Händler sowohl zu Steuerzahlungen als auch zum Erwerb von notwendigen Geschäftszertifikaten verpflichten.

Händlern drohen Geldstrafen bei Nichtbefolgung der Vorschriften

Genauso wie für die Händler sollen sich auch für die Verbraucher die Bedingungen ändern. Ihre Rechte möchte die Regierung dadurch verbessern, dass sie deren persönliche Informationen stärker schützt. Doch zunächst muss der Gesetzgeber den Entwurf überprüfen und seine Zustimmung erteilen. Sollte es dazu kommen, erwarten Händler auch Geldstrafen, wenn sie gegen die neuen Regeln verstoßen. Wer sich nicht an die Vorgaben hält, muss mit Zahlungen bis zu umgerechnet 69.000 Euro und in manchen Fällen sogar mit dem Verlust der Geschäftslizenz rechnen.

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