Drogeriekette dm verkauft ihre Produkte jetzt auch in China

Die Drogerie dm findet am E-Commerce zunehmend Gefallen. Nachdem sie dem Internetauftritt lange Zeit skeptisch gegenüber stand, ist das Karlsruher Unternehmen nun hungriger denn je und expandiert sogar nach China, wo es den Kunden vor Ort die eigenen Produkte schmackhaft machen möchte. Als Verkaufsplattform hat sich der Einzelhändler einen einflussreichen wie populären Online-Marktplatz ausgesucht.

Unter Drogerien zählt dm zu den größten und einflussreichsten Playern auf dem Markt. Im Online-Geschäft machte sich das jedoch lange Zeit nicht bemerkbar. Erst im Sommer 2015 startete die Karlsruher Kette ihren ersten Online-Shop, der anscheinend zufriedenstellende Ergebnisse zeitigt. Das lässt sich zumindest aus dem derzeitigen Expansionsdrang ablesen, der die Drogerie nach China führt. In der Volksrepublik steigt der Online-Konsum kontinuierlich. Allein im letzten Jahr kauften 410 Millionen Menschen im Internet ein, wobei die Zahl mittlerweile weit über einer halben Milliarde liegen dürfte. Dieses Potential will sich dm nicht entgehen lassen, weshalb die Karlsruher Kette ihre Eigenmarken ab sofort auch auf Alibabas Online-Marktplatz Tmall verkauft.

Überschaubares Sortiment zu Beginn des Markteintritts

Das Angebot der Drogerie fällt am Anfang jedoch sehr klein aus, sodass chinesische Kunden lediglich zwischen 22 Produkten wählen dürfen. Hierbei handelt es sich vor allem um die Artikel der Hausmarken „Balea“, „Dontodent“, „Das gesunde Plus“ und „Prinzessin Sternenzauber“. Zusätzlich dazu will dm Aptamil-Produkte von Milupa in das Sortiment aufnehmen. Die Drogeriekette geht bewusst vorsichtig vor, um sich in der Volksrepublik nicht zu schnell zu verausgaben. Dm-Geschäftsführer für Marketing und Beschaffung Christoph Werner macht jedoch deutlich, dass die Drogeriekette mit dem Markteintritt in China langfristige Ziele verfolgt: „Wir haben mit Tmall Global einen geeigneten Weg gefunden, um Abverkäufe in den deutschen dm-Märkten durch asiatische Zwischenhändler in größeren Mengen zu vermeiden. Mit unserem direkten Angebot an chinesische Haushalte können wir künftig auch die Präsenz von Aptamil in unseren 1830 Märkten in Deutschland sicherstellen“.

Hermes, DSV und Cainiao engagieren sich als Logistik-Partner

Genauso wie das Sortiment ist auch der Lieferservice noch ausbaufähig. Laut derzeitigen Informationen will dm die vor Ort bestellten Produkte aus einem deutschen Verteilzentrum versenden, welches der Händler speziell für die China-Expansion eingerichtet hat. Allerdings dürfte sich die Zustellung dadurch in die Länge ziehen. Als Logistik-Partner konnte die Drogeriekette Hermes und DSV gewinnen, während in der Volksrepublik Alibabas Cainiao die Artikel zu den Kunden bringen wird. Gleichzeitig will die Drogerie mit ihrer Präsenz auf dem chinesischen Markt Betrügern das Leben schwerer machen, die in der Vergangenheit sogar einen ganzen dm-Store nachbauten und ihn dann in einem Shopping-Center eröffneten. Wenn die Karlsruher aber vor Ort tätig sind, können sie auch schneller auf solche Produktpiraterie-Vorfälle reagieren und weitere Fälschungsversuche von Vornherein unterbinden.

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