„Amazon Go“: Der Internetriese testet einen neuen Service

Keiner hat das Online-Shopping so geprägt wie Amazon. Nun will der Internetriese aus Seattle aber auch noch den stationären Einkauf verändern. Damit dieser in Zukunft ohne Wartezeiten an der Kasse vonstattengeht, arbeitet das Unternehmen an einem neuen Service, der schon bald unter der Bezeichnung „Amazon Go“ auf den Markt kommen soll.

In den letzten Jahren gab Amazon maßgeblich die Richtung vor, wie das Shopping in der Zukunft aussehen soll. Schnelle Warenlieferungen innerhalb einer Stunde, Einkauf per Spracheingabe oder der Lebensmittel-Versand Amazon-Fresh sind nur einige Beispiele für Services, mit denen der Internetriese aus Seattle kürzlich hervorgetreten ist. Bald will er einen weiteren Dienst auf den Markt bringen und testet ihn gerade unter der Bezeichnung „Amazon Go“. Dahinter verbirgt sich das Konzept, Kassen in den Supermärkten abzuschaffen und den Einkauf dadurch schneller und einfacher zu machen.

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Nicht mehr in der Schlange stehen

So wie Amazon es sich vorstellt, sollen Verbraucher in Zukunft zunächst mit ihrem Smartphone einchecken, bevor sie ein Geschäft betreten. Dadurch erhalten sie die Erlaubnis, sich nach Wunsch aus den Regalen zu bedienen. Was sie in den Korb legen oder wieder herausnehmen, wird derweil aufgezeichnet, wobei unter anderem Sensoren, Algorithmen als auch Kameras zum Einsatz kommen. Mithilfe dieser Technik will Amazon den Gesamtpreis für alle Artikel ermitteln und diesen vom Konto des jeweiligen Kunden abbuchen, nachdem dieser den Supermarkt wieder verlassen hat. An der Kasse in der Schlange zu stehen, ist bei dieser Einkaufsart nicht vorgesehen. Der Kunde loggt sich ein, packt die erforderlichen Produkte ein und passiert den Ausgangssensor. Den Rest erledigen Amazons digitale Systeme.

Digitale Systeme reichen noch nicht für einen ganzen Supermarkt aus

Vier Jahre lang soll der Internet-Gigant an Amazon Go gearbeitet haben. Ob diese Art des Shoppings funktioniert, testet der Konzern derzeit in der Heimatstadt Seattle, wo die eigenen Mitarbeiter als Probanden dienen. In der aktuellen Versuchsphase kaufen sie nach dem Prinzip von Amazon Go lediglich Fertiggerichte und Mahlzeiten ein. Noch gleicht der Shopping-Ort aber einem automatisierten Schnellrestaurant. Einer Shopping-Tour im ganzen Supermarkt scheinen die digitalen Systeme noch nicht gewachsen zu sein, auch wenn Amazon sich um Fortschritt bemüht. Allerdings ist der Internet-Riese nicht der einzige, der eine solche Technik entwickelt. Auch Start-ups wie zum Beispiel Selfycart oder Instacart arbeiten in diesem Bereich, konnten bislang aber nur jeweils eigene Lösung für den Checkout-Vorgang im Supermarkt präsentieren. Um diesen Konkurrenten zuvorzukommen, baut Amazon die Versuche zunehmend aus und verbessert die Technik. Wenn es nach Jeff Bezos geht, soll in Seattle möglichst bald ein Supermarkt eröffnen, in dem alle Kunden den neuen Service nutzen können.

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