Amazon will Live-Übertragungen von Sportevents in sein Prime-Abo integrieren

Amazon-Prime-Nutzer genießen das Privileg, für 69 Euro im Jahr Filme zu schauen, Musik zu hören und ihre Bestellungen kostenlos liefern zu lassen. Doch schon bald könnte ein weiterer exklusiver Service hinzukommen: Live-Übertragungen von Sportveranstaltungen. Zu diesem Zweck verhandelt der Internet-Gigant aus Seattle derzeit mit den wichtigsten US-amerikanischen Ligen.

In den letzten Jahren haben Streaming-Dienste das traditionelle Fernsehen überflüssig gemacht. Dass so manche TV-Sender heutzutage überhaupt noch Zuschauer anlocken, liegt an ihren Übertragungsrechten für Sportevents. Doch das könnte sich schon bald ändern. Wie manche Branchen-Beobachter munkeln, führt Amazon gerade Gespräche mit den drei wichtigsten US-amerikanischen Sportligen: der National Football League (NFL), der National Basketball Association (NBA) und der Major League Baseball (MLB). Ihnen unterbreitet der Internetriese aus Seattle das Angebot, die Live-Übertragungen ihrer Spiele in den Abo-Service Amazon Prime aufzunehmen. Hierbei soll es hauptsächlich um ein Premium-Sportpaket gehen, welches das Management um Jeff Bezos zum festen Bestandteil des Dienstes machen möchte.

Amazon will nicht nur Haupt-, sondern auch Randsportarten ausstrahlen

Sollten die derzeitigen Verhandlungen für Amazon zufriedenstellend verlaufen, erhalten Prime-Nutzer schon bald die Möglichkeit, für 69 Euro im Jahr nicht nur kostenlos und schnell ihre Bestellungen zu erhalten, Filme zu schauen und Musik zu hören, sondern sich auch in Echtzeit von Sportveranstaltungen begeistern zu lassen. Allerdings will sich Amazon nicht nur auf die Hauptattraktionen wie Football und Basketball konzentrieren, sondern auch Sportarten wie Lacrosse ausstrahlen. Dieses Interesse an den Übertragungsrechten basiert in erster Linie auf dem Wunsch, die eigenen Kunden noch stärker zu binden. Wenn Amazon Prime noch mehr exklusive Services garantiert, übt es eine größere Attraktivität auf die Abonnenten aus. Und da Sport besonders massentauglich ist, stehen die Chancen gut, dass sich auch Verbraucher für eine Mitgliedschaft entscheiden, die ihr bislang skeptisch gegenüberstanden.

Tech-Unternehmen wollen Sportliebhaber als Kunden gewinnen

Die Bemühungen um die Übertragungsrechte von Sportevents lassen sich aber auch als Prestigeprojekt verstehen, mit dem Amazon gegenüber anderen großen Tech-Unternehmen demonstrieren kann, dass es Trends nicht hinterherläuft. Denn auch diese versuchen zunehmend, Sportfreunde für sich zu gewinnen. Das gilt zum Beispiel für den Kurznachrichtendienst Twitter, der sich für diese Saison Übertragungsrechte für zehn NFL-Spiele sichern konnte. Um sie bemühte sich auch Amazon, doch am Ende unterlag der Online-Händler gegenüber seinem Konkurrenten. Facebook warb hingegen um Fußballfans, als es vor Saisonstart ein Benefizspiel des englischen Clubs Manchester United live auf der eigenen Seite übertrug.

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