Nike expandiert nach Indien und stellt hier sein Online-Angebot zur Verfügung

In manchen Ländern ist das Potential des Online-Handels sehr weit davon entfernt, ausgeschöpft zu sein. Das gilt zum Beispiel für Indien. Deswegen wollen zunehmend mehr US-amerikanische und europäische Unternehmen auf dem Subkontinent ihr Internet-Angebot verfügbar machen. Nach Amazon startet dort jetzt auch der Sportartikelhersteller Nike sein Online-Portal, muss sich aber gegen starke Konkurrenz durchsetzen.

In letzter Zeit drängt es insbesondere größere Unternehmen nach Indien, um sich hier im Online-Geschäft Marktanteile zu sichern. Das Potential des E-Commerce auf dem Subkontinent ist riesig und noch lange nicht ausgeschöpft. Deswegen expandiert nach Amazon nun auch der US-amerikanische Sportartikelhersteller Nike nach Indien, wo er kürzlich sein eigenes Online-Portal gestartet hat. Allen Kunden im Land steht ab sofort die Option offen, hier Kleidung oder Schuhe zu bestellen und sie unabhängig von ihrem Wohnsitz nach Hause liefern zu lassen. Außerhalb der Vereinigten Staaten war es bislang nur den Verbrauchern in Australien, Hongkong und Indonesien möglich, auf Nikes Online-Angebot zuzugreifen.

Kostenloser Versand ab einem Mindestbestellwert

Konsumfreudigen Internet-Shoppern stellt der Sportartikelhersteller sogar eine kostenlose Lieferung der georderten Produkte in Aussicht, allerdings nur ab einem Mindestbestellwert. Dieser liegt bei 14.000 Rupien, was umgerechnet 199 Euro entspricht. Sollten die indischen Kunden Waren zu einem niedrigeren Gesamtpreis bestellen, verlangt Nike eine Versandgebühr von 750 Rupien (10 Euro). Damit sie auf die Produkte nicht lange warten müssen, nutzt das US-Unternehmen sein umfassendes Vertriebsnetzwerk und verspricht eine Lieferung, die im Durchschnitt fünf bis sieben Tage dauern soll.

Konkurrenz droht auf breiter Front

Mit dem Start des Online-Portals in Indien tritt der Anbieter zu weiteren namhaften Sportartikelherstellern in Konkurrenz, die auf dem Subkontinent ebenfalls nach großen Marktanteilen streben. Zu ihnen gehören zum Beispiel Reebok, Adidas und Decathlon, wobei dieser vor Kurzem gleich mehrere Riesengeschäfte eröffnete und mit den Niederlassungen das Ziel verfolgt, Inhouse-Marken wie zum Beispiel Artengo flächendeckend bekannt zu machen. Im Online-Geschäft muss sich Nike zudem gegen Amazon und das einheimische Unternehmen Flipkart durchsetzen, die den Verkauf von Sportbekleidung und -Schuhen derzeit enorm bestimmen.

Zu großzügige Rabatte im Internet können Probleme im stationären Geschäft bewirken

In Indien muss Nike bei seinem Online-Angebot auch darauf aufpassen, dass es bei Rabatten nicht zu großzügig vorgeht. Das gilt für alle Sportartikelanbieter, die im Land mit Filialen und einem Online-Portal präsent sind. Denn die Ladenmieten fallen gerade an beliebten Standorten sehr hoch aus, sodass sich Preisnachlässe im Internet negativ auf den Umsatz im stationären Geschäft auswirken können. Wer die indischen Kunden überwiegend mit reduzierten Angeboten auf das eigene Online-Portal lockt, erwirtschaftet in den eigenen Filialen nicht genügend Geld, um sie lange Zeit zu betreiben.

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