E-Commerce für Kids: Der Zahlungsdienstleister Okiko ermöglicht einen kindgemäßen Online-Einkauf und nimmt Eltern die Angst

Während Erwachsene zunehmend mehr im Internet shoppen, müssen sich Kinder mit ihrem Taschengeld noch immer hauptsächlich in stationäre Geschäfte bewegen. Das liegt auch an dem Kontrollbewusstsein der Eltern, die ihre Schützlinge vor Fehlern beim Online-Einkauf bewahren wollen. Mit einem kindergerechten Zahlungsdienst möchte das Start-up Okiko diese Ängste nun auflösen.

Einkäufe in Online-Shops steigen kontinuierlich. Damit dieser Trend weiter anhält, möchten viele Händler auch Kinder als Kunden gewinnen. Im Internet ist das jedoch nicht so einfach wie in dem stationären Geschäft. Zwar verfügen die kleinen Shopper über Taschengeld, doch können sie dieses überwiegend nur in den Offline-Läden gegen ihre Wunschartikel eintauschen. Finden sie diese in einem Online-Shop, stehen sie vor dem Problem, dass ihnen jedes Mal ein Elternteil mit der eigenen Kreditkarte zu Hilfe kommen muss. Wenn Kinder aber einen freien Zugang zum Zahlungsmittel ihrer Eltern haben, besteht das Risiko, dass sie die Kontrolle verlieren, zu teure Produkte kaufen, verrufene Shops besuchen oder andere Fehler machen, von denen sich die Erziehungsberechtigten fürchten. Deshalb denken einige Unternehmen sehr intensiv darüber nach, wie sich der Einkauf im Internet auch für diese Kundengruppe vereinfachen und sicher machen lässt. Mit einer Antwort auf diese Frage versucht nun das Fintech-Start-up Okiko im E-Commerce Fuß zu fassen. Dessen Gründer Sebastian Leppert und Erik Winterberg haben ein Online-Konto für Kinder entwickelt, auf das deren Eltern das Taschengeld überweisen und ihren Schützlingen freie Hand geben können, ohne die Kontrolle zu verlieren.

E-Commerce für Kids: Der Zahlungsdienstleister Okiko ermöglicht einen kindgemäßen Online-Einkauf und nimmt Eltern die Angst
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Eltern können mit Einstellungen den Online-Einkauf regulieren

Die Sicherheit bei Okiko ist dadurch gewährleistet, dass Eltern auf der Plattform individuelle Konto-Einstellungen vornehmen und Artikel-Filter in den Online-Shops nutzen können. Dadurch definieren sie den gewünschten Rahmen für die Transaktionen ihrer Kinder, indem sie unter anderem das Guthaben, die Warenkategorien oder die Zahl der Shops flexibel festlegen, zu denen sie den Zugang erlauben. Sollte das Kind zum Beispiel einen Artikel außerhalb seiner Altersgruppe in den Warenkorb legen, sorgen die Einstellungen der Erziehungsberechtigten automatisch dafür, dass es an der Kasse zu einem Abbruch des Einkaufs kommt. „Eltern werden dann auf ihrem Smartphone benachrichtigt und entscheiden dann über den Kauf“, sagt Leppert. Ist das Produkt aber geeignet, erfolgt die Zahlung über einen Express-Checkout, wie ihn die PayPal-Nutzer kennen. Der Vorteil besteht hier vor allem darin, dass die Kinder sich bei dem jeweiligen Händler nicht registrieren müssen und völlig ohne Kreditkarte auskommen.

Wie verdient Okiko sein Geld?

Okiko ist ein Unternehmen, das aus der Mönchengladbacher Agentur „Elements of Art“ hervorging. Diese betrieb seit 1998 Kindermarketing und entwickelte für Kunden wie Lufthansa und McDonalds verschiedene Konzepte, damit diese junge Zielgruppen erreichten. Aus dieser Zusammenarbeit entstand schließlich die Idee, einen sicheren und kindergemäßen Zahlungsdienst ins Leben zu rufen. „Immer wenn es um die Themen Kinder und Geld ging, gab es hitzige Diskussionen“, erläutert Leppert den Grund, warum er und sein Partner Winterberg sich für die Gründung von Okiko entschlossen. Das Geschäftskonzept des Unternehmens basiert auf zwei Komponenten: einer Fixgebühr und einer Provision, die sich prozentual berechnet. Kauft ein Kind ihren Wunschartikel über die Plattform, fließen zwei Prozent des Warenkorbwerts an Okiko. Zusätzlich dazu zieht das Start-up pauschal 35 Cent vom Online-Konto ab, die für jede einzelne Zahlungsabwicklung fällig werden.

Okiko wirbt um teilnehmende Online-Shops: Amazon und Zalando stehen auch auf der Liste

Um das Potential des Marktes zufriedenstellend auszuschöpfen, muss Okiko ein großes Netz aus teilnehmenden Online-Shops aufbauen. Doch das Start-up befindet sich nach eigenen Aussagen auf einem guten Weg und konnte bereits den Rakuten-Marktplatz sowie den digitalen Anbieter „Duo Schreib & Spiel“ von dem Projekt überzeugen. Darüber hinaus haben sich die beiden Gründer das Ziel gesetzt, in Zukunft auch Shops anzuwerben, die kindergerechte Artikel aus den Kategorien Sport, Multimedia und Mode anbieten. „Langfristig wollen wir natürlich auch Anbieter wie Zalando oder Amazon gewinnen.“ Allerdings sei der richtige Zeitpunkt dafür noch nicht gekommen, wie Leppert erklärt: „Wenn wir jetzt hingehen, verbrennen wir. Der CTO von Zalando kriegt täglich schon genug Anfragen.“ Deswegen gilt die Aufmerksamkeit des Unternehmens zunächst kleinen Shops, deren Zahl sich bis zum Start im Januar vergrößern soll.

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