Der E-Commerce wächst weiter – das machen die Geschäftszahlen von Logistik-Dienstleistern, Händlern und Marktplätzen deutlich

Viele vor allem große Unternehmen waren lange Zeit nicht vom Online-Handel überzeugt. Mittlerweile müssen sie eingestehen, dass sie sich geirrt haben. Um die verpassten Gewinne zu kompensieren, investieren sie jetzt zunehmend mehr in das Internet-Geschäft. Das lohnt sich, wie die aktuellen Quartalszahlen einiger Akteure belegen.

Der E-Commerce wächst weiter – das machen die Geschäftszahlen von Logistik-Dienstleistern, Händlern und Marktplätzen deutlich
Der E-Commerce wächst weiter – das machen die Geschäftszahlen von Logistik-Dienstleistern, Händlern und Marktplätzen deutlich 1

Der Online-Handel scheint noch lange nicht an seine Grenzen gestoßen zu sein. Mit rasantem Tempo wächst er weiter und weiter. Diese Entwicklung lässt sich allein in den Einkaufsstraßen der deutschen Innenstädte beobachten, wo sämtliche stationäre Läden aufgrund mangelnden Umsatzes schließen müssen. Ein anderer Indikator für das Wachstum sind die aktuellen Geschäftszahlen, die namhafte Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen kürzlich vorlegten. Ihnen zufolge scheinen Paketdienste und Marktplätze genauso von dem Online-Handel zu profitieren wie die Produktanbieter selbst.

DHLs stellte im dritten Quartal 285 Millionen Pakete zu

Für Logistik-Unternehmen ergibt sich der Vorteil aus dem zunehmenden Paketvolumen, wie die Zahlen des Dienstleisters DHL belegen. Der Zustellungsaufwand fiel in jüngster Vergangenheit derart hoch aus, dass der Logistiker Ende Oktober Probleme hatte, ihn zu bewältigen. Dementsprechend angespannt ist das Unternehmen vor dem Weihnachtsgeschäft und stellt sich auf ein Volumen von acht Millionen Paketen am Tag ein. Dieses Pensum drückt sich auch in den Zahlen für das dritte Quartal aus. Ihnen zufolge sank der Umsatz zwar auf 13,9 Milliarden Euro, doch das Paketgeschäft scheint weiterhin zu blühen. Diesen Erfolg verdankt der Logistik-Dienstleister vor allem dem Giganten Amazon, der wesentlich dazu beitrug, dass DHL innerhalb von nur drei Monaten 285 Millionen Warensendungen zustellte.

Ikea gibt die anfängliche Zurückhaltung gegenüber dem Online-Handel auf

Dass sich der E-Commerce auf der Überholspur befindet, lässt sich auch an dem Stimmungsumschwung bei der Möbelhauskette Ikea ablesen. Stand das schwedische Unternehmen dem Online-Handel anfangs noch misstrauisch gegenüber, so freut es sich jetzt über das zunehmende Volumen von Online-Bestellungen. Diese trugen in dem abgelaufenen Geschäftsjahr zu einem Internet-Umsatz bei, der um 22,7 Prozent auf 232,6 Millionen Euro gestiegen ist. Dementsprechend hoch fallen mittlerweile die Investitionen in diesen Vertriebskanal aus. „Inzwischen können sich die Kunden in alle unsere 51 Häuser Waren liefern lassen“, kommentierte Ikeas Deutschland-Chef Peter Betzel die Entwicklung, als er die neuesten Geschäftszahlen präsentierte. Dieses Angebot für die Online-Kunden will Ikea in Zukunft weiter ausbauen und hofft, dass das Internet-Geschäft dem Unternehmen dazu verhilft, den Gesamtumsatz bis 2015 auf 800 Millionen Euro zu steigern.

Der Online-Marktplatz Etsy wächst um ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr

Erfreuliche Ergebnisse zeitigt der Online-Handel auch für Akteure, die jenseits des Mainstreams wirtschaften. Das gilt zum Beispiel für den digitalen Marktplatz Etsy. Genauso wie DaWanda finden hier Designer und Kreative eine Plattform, wo sie kleinere Handmade-Produkte verkaufen können. Nach Etsys aktuellen Quartalszahlen scheint dieses Geschäft gut zu laufen. Im Vergleich zu dem gleichen Zeitraum im letzten Jahr konnte der Online-Marktplatz seinen Umsatz um ein Drittel auf insgesamt 87,6 US-Dollar steigern. Darüber hinaus verzeichnet das Portal zunehmend mehr mobile Besucher, während die Zahl der Desktop-Nutzer immer kleiner wird. Nach Etsys Aussagen wirke sich diese Verlagerung positiv auf die Konversationsrate aus, die vor allem die mobile App in die Höhe treibt.

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