Personalmangel bringt DHL vor dem Weihnachtsgeschäft in große Not

Das Weihnachtsgeschäft hat zwar noch nicht richtig angefangen, doch schon jetzt herrscht bei so manch einem Zusteller Chaos. Vor allem DHL fällt es derzeit schwer, das Paketvolumen innerhalb der vorgesehenen Zeit abzuwickeln. Grund dafür sind Personalengpässe, mit denen der Logistikdienstleister nicht nur die Gewerkschaft Verdi gegen sich aufbringt, sondern auch die zuständige Aufsichtsbehörde in München.

Personalmangel bringt DHL vor dem Weihnachtsgeschäft in große Not
Personalmangel bringt DHL vor dem Weihnachtsgeschäft in große Not 1

Der Logistik-Dienstleister DHL kämpft derzeit mit Personalengpässen, die ihn kurz vor dem Weihnachtsgeschäft in Bedrängnis bringen und die Mitarbeiter in München extrem verärgern. Wie diese vor wenigen Tagen berichteten, seien sie in der letzten Oktoberwoche aufgrund enormen Arbeitsaufwands unter Zeitdruck geraten und hätten mehr als 3.600 Sendungen nicht bei den Empfängern abgeben können. Anstatt wie üblich bei dem Kunden zu klingeln und ihm die bestellte Ware direkt zu übergeben, waren sie gezwungen, eine Benachrichtigungskarte in deren Briefkasten zu werfen und die Pakete wieder zurück in die Filialen zu befördern.

Jetzt ermittelt die zuständige Aufsichtsbehörde

DHLs Zustellungschaos könnte für das Unternehmen sogar rechtliche Konsequenzen haben, wie ein Sprecher der zuständigen Aufsichtsbehörde zu verstehen gibt: „Die Bundesnetzagentur hat Hinweise erhalten, nach denen es in München zu Unregelmäßigkeiten bei der Paketzustellung durch die Deutsche Post DHL gekommen sein soll.“ Deswegen seien Ermittlungen gegen den Logistik-Dienstleister eingeleitet worden, bei denen die Behörde klären wolle, ob er für den entstandenen Schaden haften müsse. DHL selbst wehrt sich gegen die Vorwürfe und erwidert, dass es im Oktober lediglich an drei Tagen und an nur wenigen Standorten in München zu Problemen gekommen sei.

DHL drohen im November Streiks

Gegenwind bekommt der Logistik-Konzern aber auch noch von einer anderen Seit. Genauso wie die Mitarbeiter zeigt sich die Gewerkschaft Verdi mit DHLs Personalmanagement ebenfalls unzufrieden und sieht den Grund für die Probleme in der Gründung des Tochter-Unternehmens DHL Delivery GmbH im Jahr 2015. Dadurch erhielten die Paketboten jetzt ein Gehalt zu dem günstigeren Speditionstarif, während sie zuvor von dem lukrativeren Posttarif profitiert hätten. Das trage schließlich dazu bei, dass das Personal in einem höherem Maße fluktuiere. Aufgrund dieser Missstände findet am 17. November die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die bis zu 1000 Delivery-Beschäftigten in Bayern statt. „Sollte es zu keiner Einigung kommen, ist nicht ausgeschlossen, dass Verdi die Beschäftigten noch im November zu Streiks aufruft“, sagt der Verdi-Fachbereichsleiter Anton Hirtreiter.

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