Umfragen zur Teilnahme am „Black Friday 2016“: Shopper und Händler zeigen nur mäßiges Interesse an dem Event

In knapp drei Wochen findet der „Black Friday 2016“ statt, der für viele Konsumliebhaber das wichtigste Event des Jahres darstellt. Um die Stimmung unter den Verbrauchern und Händlern in Großbritannien und den USA zu ermitteln, führten zwei Unternehmen unabhängig voneinander eine Umfrage durch. Ihnen zufolge fällt die Beteiligung auf beiden Seiten alles andere als rege aus.

In den USA und Großbritannien findet in diesem Monat der „Black Friday“ statt, der im Vorweihnachtsgeschäft als Megaevent gilt. Seit Jahren setzen sowohl stationäre als auch Online-Händler an diesem Tag genauso viel um wie in den zwei Monaten zwischen Oktober und Dezember. Dabei versetzen sie die Konsumenten in einen kollektiven Kaufrausch, indem sie Vergünstigungen anbieten oder sogar den Kauf mit Geschenken belohnen. Ob die Verbraucher 2016 den gleichen Shopping-Hunger verspüren wie in den Jahren zuvor, wollte jetzt das McKinsey-Unternehmen Periscope wissen. Um diesjährige Stimmung zu ermitteln, befragte es 1570 Menschen in den USA und Großbritannien und kam zu dem Ergebnis, dass in beiden Ländern rund die Hälfte der Konsumenten sich nicht an dem Shopping-Festival beteiligen möchte.

Zwei Umfragen zur Teilnahme am „Black Friday 2016“: Shopper und Händler zeigen nur mäßiges Interesse an dem Event
Umfragen zur Teilnahme am „Black Friday 2016“: Shopper und Händler zeigen nur mäßiges Interesse an dem Event 1

Wenn schon „Black Friday“, dann online

Mit 48 % (GB) und 51 % (USA) herrscht zwischen den britischen und US-amerikanischen Probanden Einigkeit in dem Punkt, dass der „Black Friday 2016“ es nicht wert sei, sein Geld für Konsumgüter auszugeben. In Großbritannien halten 42 Prozent der Shopper das Event sogar für einen Trick der Händler, die die Verbraucher mit Rabattangeboten lockten. Doch nicht alle Befragten antworteten so pessimistisch. Viele zeigen sich durchaus bereit, den „Black Friday“ für einen Einkauf zu nutzen. Allerdings möchten die meisten eher online als in den stationären Geschäften shoppen. Lediglich 4 % (GB) bzw. 7 % (USA) ziehen die Offline-Stores vor. „Die Forschung hebt hervor, dass die Verbraucher den Black Friday im Vergleich zum Online-Shopping als stressig und unangenehm empfinden“, kommentierte die Periscope-Managerin Channie Mize diesen Trend und fügte hinzu: „Das stationäre Geschäft ist zwar nicht tot, aber es kämpft ums Überleben. Einzelhändler müssen neue attraktive Wege finden, um Verbraucher in ihre Filialen zu locken. Und sie müssen datenbasierte Erkenntnisse nutzen, um die Kauf-, Sortiments- und Promotionsaktivitäten auf allen Kanälen zu maximieren und auf diese Weise den Kunden Erlebnisse zu ermöglichen, die sie sich wünschen“.

Einer von fünf Händlern nimmt am „Black Friday“ aktiv teil

Anders als Periscope wollte der britische Postdienst Royal Mail eher die Teilnahmebereitschaft auf der Gegenseite erforschen. Mit dieser Aufgabe beauftragte er das Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov, das eine Umfrage unter 409 wichtigsten Einzelhändlern in Großbritannien durchführte. Das Ergebnis fällt ebenfalls überraschend aus. Lediglich einer von fünf Verkäufern will sich an dem „Black Friday 2016“ aktiv beteiligen. Dennoch glauben 45 Prozent der Händler daran, dass der Gesamtumsatz das gleiche Niveau erreichen wird wie in den Jahren zuvor. Rund 78 Prozent der teilnehmenden Anbieter zeigen sich großzügig und sind bereit, einen Preisnachlass bis zu 50 Prozent zu gewähren. Ein Viertel der Befragten gab sogar an, Geschenke anbieten zu wollen, wenn der Einkaufswert einen bestimmten Betrag überschreitet. Freien Versand stellt hingegen nur jeder fünfte Händler in Aussicht.

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