Alibaba steigt ins Filmgeschäft ein

Alibaba ließ lange Zeit nichts von sich hören. Jetzt überrascht der Internetriese aus Hangzhou mit einem neuen Projekt. Allerdings geht es dieses Mal nicht um den Online-Handel, sondern um das Filmgeschäft. Um hier Fuß zu fassen, beteiligt sich das chinesische Unternehmen an Steven Spielbergs Firma.

Genauso wie der Konkurrent Amazon wird auch Alibaba in nahezu jedem Bereich aktiv, der kommerziellen Erfolg verspricht. Sein neuester Coup heißt Hollywood. Nach derzeitigen Informationen soll der Internetriese aus China Anteile an Steven Spielbergs Firma „Amblin Partners“ erworben haben, um zukünftig auch im Filmgeschäft mitzumischen. Dabei handelt es sich um eine strategische Partnerschaft, von der sich beide Parteien große Vorteile erhoffen.

Spielberg will Alibabas Daten über chinesische Konsumenten verwerten

Für Steven Spielberg ist vor allem Alibabas Daten-Bestand über die chinesischen Bürger reizvoll. Welches Konsumverhalten sie an den Tag legen, welche Vorlieben und Wünsche sie haben, weiß keiner besser als der Internetriese aus Hangzhou. Er alleine ist für 60 Prozent der Pakete verantwortlich, mit denen die Logistik-Dienstleister der Volksrepublik im Land die Kunden beliefern. Außerdem machen mehrere Millionen Verbraucher von dem Bezahldienst Alipay Gebrauch und hinterlassen auch über diesen Dienst ihre Daten. Alibabas Grundstock an Informationen ist daher gewaltig, sodass sich der Hollywood-Regisseur bald aus diesem Fundus bedienen kann, um seine Filme besser auf den Geschmack der Chinesen zuzuschneiden.

Alibaba will in Hollywood mitspielen

Alibaba erhofft sich im Gegenzug einen privilegierten Zugang zu Hollywoods Filmgeschäft, in dem derzeit viele Firmen aus dem Land der Mitte Fuß fassen wollen. Beinahe täglich kommt es zu einer neuen chinesisch-amerikanischen Koproduktion, wobei alle Parteien darauf hoffen, dass die hohe Bevölkerungszahl beider Länder auch an der Kinokasse zur Geltung kommt. Diese Absichten verfolgt auch Alibaba, wie der Chef Jack Ma bei einer Veranstaltung in Peking deutlich machte, bei der auch Steven Spielberg zugegen war. Von dem neuen Projekt sprach er hierbei in den höchsten Tönen, ohne die Gelegenheit zu verpassen, sowohl auf die Gemeinsamkeiten als auch auf die Unterschiede zwischen den Filmindustrien beider Länder hinzuweisen: „Ich sehe keine Werteunterschied zwischen West und Ost. Der einzige Unterschied ist, dass der Westen die Geschichten besser als wir in China erzählen kann.“

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