Amazon schafft Incentive-Rezensionen ab

Das Thema „Fake-Rezensionen“ lässt Amazon nicht los. Nach der Einführung einer 50-Dollar-Grenze verbietet der Online-Riese nun auch die sogenannten Incentive-Reviews, für die Kunden von den Händlern die jeweiligen Artikel umsonst oder günstiger erhalten. Amazon selbst behält sich jedoch die Möglichkeit vor, Produkttester über sein Vine-Programm zu beauftragen.

Nachdem es in der Vergangenheit zu zahlreichen Manipulationen der Produktbewertungen gekommen ist, versucht Amazon nun wieder Vertrauen in die Kundenrezensionen aufzubauen. Erst kürzlich aktualisierte der Internetunternehmen seine Leitlinien und legte eine 50-Dollar-Grenze fest, sodass nun nur diejenigen Nutzer eine Bewertung abgeben können, die in ihrer Amazon-Konsumhistorie diesen Betrag erreicht oder überschritten haben. Zusätzlich dazu ging der Online-Riese gegen mehrere Portale und User vor, um sie für Fake-Rezensionen vor Gericht zur Verantwortung ziehen. Doch das Thema scheint für ihn noch immer nicht abgeschlossen zu sein. Denn jetzt schafft Amazon auch die sogenannten Incentive-Rezensionen ab, für die Händler zuvor Produkte kostenlos oder zu einem niedrigeren Preis in Aussicht stellen durften. In Zukunft müssen sie auf diese Möglichkeit verzichten, wie der Kunden-Service-Vizepräsident Chee Chew mitteilte.

Vine-Rezensionen sind von der neuen Regelung ausgenommen

Obwohl die Incentive-Rezensionen nur einen geringen Prozentsatz aller Kundenbewertungen ausmachen, verbietet Amazon sie dennoch. Dadurch will der Internetriese für mehr Qualität sorgen. Er selbst ist jedoch von der neuen Einschränkung ausgenommen. Das hängt damit zusammen, dass Amazon weiterhin sein Vine-Programm unterhält. Darüber beauftragt er mehrere Produkttester, die ihre Meinung zu neuen oder noch nicht verfügbaren Artikeln veröffentlichen sollen, um dadurch anderen Kunden zu einer besseren Kaufentscheidung zu verhelfen. Solche Rezensionen werden daher auch in Zukunft im Online-Shop zu finden sein, auch wenn Amazon die Gesamtzahl der Bewertungen zu einem einzelnen Produkt begrenzen möchte. Darüber hinaus will das US-amerikanische Unternehmen darauf achten, dass die Vine-Rezensionen weder die positiven Sternebewertungen beeinflussen noch den Inhalt der Kundenreviews. Für Bücher gilt die neue Regelung jedoch nicht, weil Amazon sie Kunden weiterhin kostenlos zur Verfügung stellt, wenn sie die jeweiligen Exemplare rezensieren.

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