Amazon findet Partner für Garagen-Zustellung

Wie müsste eine Zustellung aussehen, damit Kunden ihre Pakete erhalten, auch wenn sie sich nicht zu Hause befinden? Mit dieser Frage beschäftigen sich derzeit Logistik-Dienstleister und Online-Händler. Eine Lösung bietet der Internetriese Amazon an, der die bestellte Ware direkt in die Garagen der Empfänger liefern möchte. Für die Verwirklichung dieses Projekts hat er jetzt zwei neue Partner gefunden.

Aufgrund des kontinuierlich steigenden Liefervolumens kommen viele Pakete nicht bei den Kunden an. Und wenn sie doch den Weg zu ihnen finden, sind sie oftmals nicht zu Hause, um die Bestellung persönlich entgegennehmen zu können. In der Regel landen sie dann beim Nachbarn oder bei einer Filiale eines Logistik-Dienstleisters, wo sie mehrere Tage zur Abholung bereit liegen. Diese Unannehmlichkeiten verärgern die Kundschaft und beeinträchtigen das Geschäft, weshalb nicht nur DHL, Hermes und die Deutsche Post nach Lösungen suchen, sondern auch namhafte Unternehmen wie Amazon. Der Online-Riese experimentiert schon seit geraumer Zeit mit mehreren Zustellungsformen und stellte in jüngster Vergangenheit Überlegungen an, ob er Pakete nicht direkt in die Garagen seiner Kunden liefern könnte. In der Zwischenzeit scheinen die Pläne gereift zu sein. Wie der Online-Händler meldet, gelang es ihm, für diese Art der Zustellung die beiden Schloss- und Garagen-Hersteller August und Garageio als Partner zu gewinnen.

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Funktionsweise der Garagen-Zustellung

Wer in Zukunft von der Möglichkeit einer Garagen-Lieferung Gebrauch machen möchte, muss dies lediglich in seinem Amazon-Account angeben. Daraufhin lässt der Internetgigant die Garage des jeweiligen Kunden mit einem speziellen Schloss ausstatten, damit der Paketbote sich bei der Zustellung Eintritt verschaffen kann. Dafür erhält dieser einen Code, denn er nur einmal nutzen kann, um die Tür zu öffnen und wieder zu schließen. Sobald die Bestellung des Kunden eintrifft, bekommt dieser eine Benachrichtigung auf sein Smartphone und kann sich dadurch besser darauf einstellen, dass er zum Beispiel nach Feierabend ein Paket in seiner Garage vorfindet.

Eine Alternative zu Paketboxen

In der Logistik stellt Garagen-Zustellung ein Novum dar, auch wenn ähnliche Formen bereits existieren. Bekannt sind vor allem Paketboxen, wie sie zum Beispiel der Dienstleister DHL betreibt. Diese stehen in einigen Städten verteilt, befinden sich aber auch teilweise auf den Grundstücken der Kunden. Als Alternative dazu überlegen sich so manche Unternehmen, Pakete in den Kofferraum liefern zu lassen. Mit diesem Gedanken spielte Amazon ebenfalls, entschied sich dann aber doch gegen diesen Weg. Dennoch ist der Online-Riese aus Seattle weiterhin bestrebt, sich von den Logistik-Dienstleistern zu befreien und die Zustellung selber zu übernehmen. Mit den neuen Partnern könnte ihm das tatsächlich gelingen, zumal Amazon derzeit zusätzlich dazu mehrere Lieferdrohnen ausprobiert.

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