Ikea erzielt jetzt auch im Online-Handel hohe Umsätze

Ikea hat das Internetgeschäft lange vernachlässigt. Im letzten Jahr reagierte das Möbelhaus aber auf die steigende Konkurrenz im Online-Handel und investierte riesige Summen. Diese Maßnahmen scheinen sich gelohnt zu haben, denn der Erlös aus dem digitalen Verkauf stieg im letzten Geschäftsjahr vier Mal so hoch wie der Gesamtumsatz.

Ende August endete für das weltgrößte Möbelhaus Ikea das letzte Geschäftsjahr. Nun liegen die Zahlen vor, und sie machen deutlich, dass das schwedische Unternehmen mittlerweile auch im Online-Handel Fuß gefasst hat. Laut Chef Peter Agnefjall stieg der Gesamtumsatz um 7 Prozent auf 34 Milliarden Euro. Im Vergleich dazu konnte der Erlös aus den digitalen Verkäufen um 30 Prozent zulegen und betrug am Ende des Geschäftsjahres 1,4 Milliarden Euro. Diesen Zuwachs verdankt Ikea einer steigenden Nachfrage, die vor allem in Deutschland groß ausfällt. Agnefjall zufolge generierte das Möbelhaus hierzulande die höchsten Umsätze, die er auf insgesamt 4,75 Milliarden bezifferte. Wie der Erlös in der Bundesrepublik im letzten Geschäftsjahr ausfiel, sagte der Ikea-Chef jedoch nicht.

Die hohen Investitionen haben sich gelohnt

Das schwedische Möbelhaus schenkte dem E-Commerce lange Zeit keine Beachtung und fing erst im letzten Jahr an, sich ernsthaft darum zu kümmern. In den Auf- und Ausbau des Internetgeschäfts flossen daraufhin hohe Summen, was angesichts der Konkurrenz dringend nötig war. Neben dem Online-Riesen Amazon betrat Rockets Home24 den Markt, weshalb Ikea im digitalen Möbel-Handel reagieren musste. Die hohen Investitionen scheinen sich jetzt zu rentieren, sodass das schwedische Unternehmen sich sowohl online als auch offline behaupten kann. Dabei versucht das Möbelhaus das stationäre Geschäft mit dem digitalen zu verbinden, indem es mehr und mehr kleine Läden eröffnet. Allerdings dienen sie nicht dem Verkauf, sondern haben die Funktion von Stationen, an denen Kunden ihre im Internet bestellten Möbel abholen können.

Ikea treibt weltweiten Filialausbau weiter voran

Genauso wie online expandiert Ikea auch offline weiter. Allein in den letzten zwölf Monaten kamen weltweit 19 neue Läden hinzu, sodass das schwedische Unternehmen jetzt in 28 Ländern mit insgesamt 340 Filialen vertreten ist. Ende 2017 soll ein weiterer stationärer Laden in Indien eröffnen, der das erste Ikea-Möbelhaus auf dem Subkontinent werden wird. Von allen Ländern galt China zuletzt als der Markt, auf dem die Skandinavier am schnellsten wuchsen. Laut Agnefjall soll diesen Platz mittlerweile Polen eingenommen haben. Dass Ikea weltweit große Ambitionen hegt, ließ der Chef bereits im Juni wissen. Damals sprach er davon, den gesamten Umsatz aus allen Ländern bis 2020 auf 50 Milliarden Euro anheben zu wollen. Bislang läuft alles nach Plan, auch wenn die Erlöszahlen nichts über den tatsächlichen Gewinn aussagen. Dazu will sich Ikea aber erst im Dezember äußern.

Letzte Artikel von Eugen (Redakteur) (Alle anzeigen)