Silicon Valley in Leipzig: Die Initiative „Newnister“ soll die Stadt als Digitalstandort aufwerten

Die negativen Nachrichten über Unister rücken Leipzig in ein schlechtes Licht. Dabei sei die Stadt ein hervorragender Standort für die Digitalwirtschaft und eigne sich für Start-ups besser als Berlin, wie viele Unternehmen in dem sächsischen Silicon Valley glauben. Deswegen schließen sie sich nun zusammen und rufen mit der Initiative „Newnister“ Firmen, Arbeitnehmer, Investoren und Touristen auf, Leipzigs Image zu retten.

Der medial aufgebauschte Skandal rund um Unister schade Leipzig als Start-up- und E-Commerce-Standort. Dieser Meinung sind jedenfalls einige Unternehmen aus der Digitalwirtschaft, die nun mit der Initiative „Newnister“ das Image ihrer Stadt wieder aufbessern wollen. „Leipzig ist mehr als Unister und es gibt so viel mehr zu berichten“, heißt es in dem Manifest. Die Initiatoren bemühen sich darin um eine differenzierte Darstellung der Digitalindustrie und machen lautstark darauf aufmerksam, dass nicht alle Unternehmen zweifelhaften Geschäften nachgehen. Doch das rücke angesichts des Unister-Fiaskos immer mehr in den Hintergrund, sagt zum Beispiel der Newnister-Gründer Benedict Rehbein. Dabei biete die Stadt hervorragende Möglichkeiten für Expansion und wirtschaftliche Entwicklung, von denen nicht zuletzt auch die gefallene Skandal-Firma profitierte: „Hier in Leipzig konnte Unister seine ehrgeizigen Pläne verwirklichen – mit optimalen Bedingungen an einem idealen Standort“, den viele Unternehmen und E-Commerce-Experten mittlerweile für attraktiver halten als Berlin.

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Ein idealer Digitalstandort: bezahlbare Mieten und viele kreative Menschen mit guten Ideen

Rehbein zufolge überzeuge Leipzig mit viel Freiraum, Familienfreundlichkeit, bezahlbaren Mieten und einer glänzenden Bildungsinfrastruktur. In der Stadt gebe es zahlreiche Hochschulen, die wirtschaftlich ausgerichtet seien und eine erstklassige Ausbildung ermöglichten. Deswegen fänden Unternehmen hier eine große Zahl begabter und kreativer Menschen mit Ideen vor, die sie in ihren Teams gut gebrauchen könnten. Dass das sächsische „Klein-Paris“ aufgrund dieser Bedingungen gerade digitalen Jungunternehmern größere Aussichten auf wirtschaftlichen Erfolg bietet, glaubt auch Stephan Preuss, der bei Quantic Digital als Geschäftsführer tätig ist: „Leipzig ist für den Aufbau von digitalen Geschäftsmodellen der definitiv bessere Standort als Berlin“. Deswegen habe sich auch sein Unternehmen entschlossen, an der Initiative teilzunehmen. Zusammen mit weiteren 14 Firmen wenden sie sich an Investoren, Arbeitnehmer wie -geber, aber auch Touristen und staatliche Institutionen und bitten sie, ihre positiven Erfahrungen in der Leipziger Digitalwirtschaft unter dem Hashtag #newnister zu schildern.

Spreadshirt, SpinLab, Verivox: erfolgreiche Unternehmen im sächsischen Silicon Valley

In der Stadt groß und erfolgreich geworden ist nicht nur Unister. Auch andere Digital-Unternehmen konnten sich hier wirtschaftlich entwickeln. Zu ihnen zählt zum Beispiel „Spreadshirt“, eine Social-Commerce-Firma, die seit 2002 Nutzern die Möglichkeit bietet, auf der unternehmenseigenen Online-Plattform T-Shirts zu kaufen, aber auch selber zu gestalten und zu verkaufen. Mit einem umfangreichen Shoppartnersystem hat es Spreadshiert geschafft, nicht nur internationale Geldgeber zu gewinnen, sondern auch europaweit zu expandieren. Nicht minder bedeutend für Leipzig als Digitalstandort ist der Start-up-Accelerator „SpinLab“, der Jungunternehmern Hilfe bietet, ihr Geschäft aufzubauen. In jüngster Zeit eröffnete Verivox als weitere prominente Firma eine Niederlassung in der sächsischen Stadt und bekam dabei Unterstützung von der Invest Region Leipzig GmbH und der Wirtschaftsförderung der Stadt Leipzig. Diese sei hervorragend gewesen: „unkompliziert, direkt, kompetent und umfänglich“. Auf diese Vorteile will nun auch Newnister aufmerksam machen.

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