Amazon macht fast eine Milliarde Dollar Gewinn

Amazons Aktionäre mussten lange warten, bis der Online-Händler aus Seattle endlich schwarze Zahlen präsentierte. In dem aktuellen Quartal tut er es nun zum fünften Mal in Folge. Auch wenn der Konzern dieses Mal die Milliardenmarke knapp verfehlte, wachsen die die Profite exponentiell. Diesen Erfolg verdankt Amazon vor allem seinem Mitgliederklub Prime und dem Cloud-Service.

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Schwarze Zahlen sind für Amazon und seine Anleger keine Selbstverständlichkeit. Das erste Mal tauchten sie in den Büchern 2004 auf, obwohl das Unternehmen zu diesem Zeitpunkt bereits zehn Jahre bestand. Aber auch danach herrschte von Quartal zu Quartal eher die Farbe Rot, weil der Konzern unaufhörlich sein weltweites Vertriebsnetz ausbaute und dabei keine Kosten scheute. Dass die Investoren sich nicht von dem größten Online-Kaufhaus der Welt abwandten, liegt an dem Überzeugungstalent Jeff Bezos’, der sie mit immer neuen Visionen bei Laune hielt. Diese Strategie ging auf, wie sich den jüngsten Zahlen entnehmen lässt. Im Vergleich zum Vorjahresquartal soll der Umsatz um 31 Prozent gestiegen sein, sodass die stattliche Gesamtsumme bei 30,4 Milliarden Dollar liegt. Allerdings stellen solche Steigungsraten keine Überraschung dar. Ungewöhnlich ist hingegen der Profit, den Amazon erzielte. Wenn die jüngsten Quartalszahlen stimmen, beträgt er 897 Millionen Dollar. Mit diesem Erfolg rechneten nicht einmal die Analysten, deren Prognosen um ein Drittel darunter lagen.

Amazon-Aktie steigt um zwei Prozent

Damit feiert der Online-Händler aus Seattle eine Rekordserie. Nicht nur, dass er das fünfte Quartal in Folge schwarze Zahlen schreibt – auch das Profitwachstum gewinnt von Mal zu Mal an Dynamik. Das lässt sich an den 92 Millionen Dollar ablesen, die Amazon letztes Jahr zum selben Zeitpunkt erzielte. Genauso steil ging die Kurve an der Börse nach oben, wo die Aktie des Online-Giganten um zwei Prozent zulegen konnte und dadurch einen historischen Wert erreichte. Diese positive Entwicklung in den letzten Jahren hat Amazon seinem Mitgliederklub Prime zu verdanken, der zum Beispiel den US-amerikanischen Usern für 99 Dollar im Jahr kostenlose Paketlieferungen ermöglicht und weitere Vorteile wie das Streamen von Filmen und Serien sichert. Von diesen Service-Leistungen zeigen sich immer mehr Kunden überzeugt, wobei Amazon zunächst in Indien mit Prime Erfolg hatte. Hier investierte das Unternehmen ganze fünf Milliarden Dollar in das Angebot und brachte es in insgesamt 100 Städte.

Cloud-Service sorgt für 10 Prozent des Gesamtumsatzes

Als noch profitabler erwies sich der Cloud-Service AWS, der als Amazons Tochter-Unternehmen gilt. Sie ermöglicht es größeren Kunden wie Unternehmen oder Regierungsinstitutionen, wertvolle Programme mit viel Speicherplatz nicht mehr auf lokalen Rechnern oder Servern laufen zu lassen, sondern im Internet. Dafür sorgt das Cloud-Computing, dem Amazon zehn Prozent seines Gesamtumsatzes verdankt. Dieses Geschäft allein verzeichnet ein Einnahmeplus von 58 Prozent. Dennoch konnte Jeff Bezos sein Ziel noch nicht erreichen. Wenn es nach ihm ginge, soll der Cloud-Service zehn Milliarden Dollar in die Kasse spülen. Mit den derzeitigen 2,89 Milliarden ist der Online-Riese aber auf gutem Wege, Bezos Wünsch zu erfüllen.

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