Tschüss Störerhaftung – hallo Hacker!

Das Ende der Störerhaftung ist nun beschlossene Sache: In Zukunft müssen sich Hotspot-Anbieter bei möglichen illegalen Aktivitäten ihrer Nutzer nicht mehr länger vor juristischen Konsequenzen fürchten. Mit dieser Abschaffung erhoffen sich Befürworter einen Zuwachs von Hotspots in ganz Deutschland, vor allem in der Gastronomie und in der Dienstleistungsbranche. Allerdings wirft die Abschaffung auch Fragen auf: Wie sicher ist zum Beispiel eine solche WLAN-Verbindung tatsächlich für den Nutzer? Der VPN (Virtual Private Network)-Anbieter Hide My Ass! (HMA!) begrüßt diese Entscheidung als einen wichtigen Schritt zum offenen WLAN im öffentlichen Raum, kennt aber auch die damit einhergehenden Risiken für die Nutzer. Danvers Baillieu, COO von HMA!, weiß: „Parallel zu all der Euphorie über mehr öffentliche WLAN-Netzwerke müssen Nutzer auch anfangen, über den Schutz ihrer Daten nachzudenken.“

Anfang Juni hat die große Koalition die Änderung des Telemediengesetzes durch die Aufhebung der Störerhaftung beschlossen, mit dem Ziel, die gesetzliche Sicherheit für Hotspot-Anbieter zu verbessern. Die Mehrheit der Deutschen begrüßt diese Abschaffung und erwartet deutschlandweit einen deutlichen Zuwachs von Hotspots. Allerdings bieten öffentliche WLAN-Verbindungen nicht nur die Möglichkeit, das eigene Smartphone-Datenvolumen zu schonen, sondern bieten Hackern zudem eine gute Gelegenheit, persönlichen Daten zu stehlen.

Tschüss Störerhaftung – hallo Hacker!
Tschüss Störerhaftung – hallo Hacker! 1

Freies WLAN für alle

Bereits am 11. Mai twitterte Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD): „Der Weg für mehr freies #WLAN ist endlich frei. Die Abschaffung der #Stoererhaftung ist ein überfälliger und wichtiger Schritt.“ Viele Befürworter und WLAN-Nutzer bedenken allerdings nicht, dass das WLAN, welches nicht passwortgeschützt ist, für Hacker ein sehr leicht zugängliches  Gateway zu den Endgeräten der Nutzer ist. Besonders für gelegentliche Amateur-Hacker wird der “digitale Fischfang” attraktiv – allein um zu sehen, was passieren kann und welche Daten man hacken könnte. Denn es ist, technisch gesehen, ein Kinderspiel, Daten, die über den WLAN-Router übermittelt werden, zu sammeln und auszuwerten.

Mit VPN perfekt gewappnet sein

„Laut dem deutschen Bundeskriminalamt, gab es 2015 fast 10.000 gemeldete Datenspionage-Fälle, wobei die Dunkelziffer vermutlich deutlich höher ist, da nur diejenigen Fälle statistisch erfasst werden, welche tatsächlich angezeigt wurden“, so Danvers Baillieu. Deshalb sollte Online-Sicherheit ein allgegenwärtiges Thema für alle sein. „Man sollte wissen, dass Hacker Daten im öffentlichen WLAN innerhalb von wenigen Minuten stehlen können – und das ist regelrecht zu einem Sport geworden“, sagt Baillieu. Alle Daten, die über offenes WLAN übermittelt werden, können anhand von Apps und Tools abgefangen werden. Diese Tools ermöglichen das Hacken von öffentlichen Hotspots und sind nicht nur leicht zu bedienen, sondern können auch kostenlos und legal heruntergeladen werden. Darüber hinaus sind im Internet viele Anleitungen zum sekundenschnellen Datendiebstahl zu finden. „In Großbritannien, wo WLAN nun schon seit einigen Jahren frei zugänglich ist, war es uns möglich, einem 7-Jährigen das Hacken innerhalb von einer halben Stunde beizubringen. Damit haben wir den außerordentlichen Stellenwert der Online-Sicherheit aufgezeigt“, sagt Baillieu.

VPNs bieten einen Schutz, der Kriminelle behindert, persönliche Passwörter, Kontonummern oder Kreditkarteninformationen zu stehlen. „Heutzutage sind Schutzmaßnahmen leichter einzurichten als je zuvor, weil man sie jederzeit aus- und einschalten kann – ob nun auf dem Smartphone, dem Tablet oder am Computer”, so Baillieu. HMA! bietet einen Service, der die eigenen Internetaktivitäten verschlüsselt, an ein globales VPN-Server-Netzwerk umleitet und damit anonymisiert.

Frank