PayPal bietet Ratenzahlungen nicht allen Online-Händlern an

Vor Kurzem führte PayPal Ratenzahlungen als eine neue Dienstleistung ein, die sowohl E-Commerce-Unternehmen als auch deren Kunden den Online-Handel erleichtern soll. Noch aber kommen nicht alle Shop-Betreiber in den Genuss, die neue Bezahl-Option anbieten zu dürfen. Grund dafür sind mehrere Faktoren, von denen PayPal die Nutzung des Produkts abhängig macht.

Payment-Dienstleister wie Billpay oder Klarna führten in den letzten Jahren Ratenzahlungen ein, um sowohl Online-Händlern als auch Kunden ein neue Bezahl-Option zur Verfügung zu stellen. Dabei handelt es sich um ein Factoring-Produkt, dessen Funktionsweise das in der Branche größte und bekannteste Unternehmen folgendermaßen beschreibt: „PayPal kauft dem Händler dessen Forderungen gegenüber seinen Kunden ab. Der Händler bekommt sein Geld unmittelbar nach Kaufabschluss“. PayPal selbst nahm dieses Finanzprodukt erst vor wenigen Monaten in ihr Angebot auf und nannte es „Ratenzahlung Powered by PayPal“. Allerdings ist es nicht jedem Online-Händler möglich, von der neuen Funktion Gebrauch zu machen, weil der Payment-Dienstleister Ratenzahlungen an mehrere Kriterien knüpft. Sie müssen die Shop-Betreiber erfüllen, um ihren Kunden diese Bezahl-Option anbieten zu können.

Sechs Monate PayPal-Nutzung und Mindestbestellwert

Ob PayPal eine Forderung gegenüber einem Kunden kauft, entscheidet das Unternehmen in jedem einzelnen Fall individuell. Dabei berücksichtigt sie mehrere Faktoren, zu denen unter anderem die die Dauer der PayPal-Nutzung gehört. Nimmt ein Online-Händler die Dienste des Payment-Anbieters seit mindestens 180 Tagen in Anspruch, erfüllt er zunächst einmal das Hauptkriterium. Ob er Ratenzahlung Powered by PayPal nutzen darf, hängt jedoch zusätzlich von dem Risiko ab, das sein Geschäftsmodell für den Bezahl-Dienstleister darstellt. Als hoch empfindet es PayPal zum Beispiel dann, wenn der Online-Händler keine materielle Ware verkauft: „Für immaterielle Güter und Dienstleistungen ist die Nutzung des Produkts derzeit ausgeschlossen“, heißt es. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die durchschnittliche Warenkorbgröße, da PayPal Ratenzahlungen erst ab einem Betrag von 99 Euro möglich macht. An den Ausschlusskriterien scheitern darüber hinaus Shop-Betreiber mit einem B2B-Konzept. Das hat damit zu tun, dass der Bezahl-Dienstleister aus Kalifornien sein neues Produkt in Deutschland nur für den B2C-Handel zur Verfügung stellt.

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