Alibaba integriert virtuelle Realität in sein E-Commerce-Geschäft

Alibaba besetzt im E-Commerce jede Nische. Um auch dem Virtual-Reality-Trend nicht hinterherzulaufen, öffnet der chinesische Online-Riese dieses Jahr einen virtuellen Store. In ihm sollen die Nutzer genauso bummeln und einkaufen können wie in den gewohnten stationären Läden. Selbst für weiterführende Serviceleistungen ist gesorgt.

Virtual Reality gewinnt im E-Commerce zunehmend an Bedeutung, weshalb mehr und mehr Unternehmen sie für das eigene Geschäft im Internet zu nutzen beginnen. Dass auch Alibaba diesem Trend folgt, galt bislang nur als Gerücht. Doch dieses scheint sich nun zu bewahrheiten. Wie der chinesische Gigant letzte Woche mitteilte, will er 400 Millionen Usern noch dieses Jahr mithilfe der virtuellen Realität die Möglichkeit geben, weltweit in Online-Stores einzukaufen. Dabei soll der Rundgang in einem virtuellen Laden genauso ablaufen wie eine Shopping-Tour in stationären Geschäften. Voraussetzung dafür ist eine Virtual-Reality-Brille oder ein -Helm, den ein Nutzer aufsetzen muss, um sich in dem jeweiligen Store bewegen zu können. Um seine User auf dieses Einkauf-Abenteuer einzustimmen, richtet Alibaba gegen Ende dieses Monats einen Showroom ein. Am Ende des Jahres öffnet dann sein erster Store die virtuellen Pforten.

Alibaba integriert virtuelle Realität in sein E-Commerce-Geschäft
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Virtuelle Hilfe beim Einkauf im Store

Wie sich die Nutzer einen virtuellen Einkauf vorzustellen haben, demonstrierte letzte Woche ein Alibaba-Vertreter in Shanghai. Bei einem Pressetermin setzte er sich einen VR-Helm von HTC Taiwan auf und interagierte mit einem Roboter, der die Rolle des Verkäufers einnahm. Zu Präsentationszwecken sprach er mit dem Vertreter und empfahl ihm sogar neue Produkte. Von diesem Service sollen in Zukunft die Nutzer profitieren, wenn sie in Alibabas virtuellem Store shoppen. Zusätzlich dazu erhalten sie Hilfe von einem Controller, der auf ihren Wunsch hin Produkte dreht und von allen Seiten zeigt. Für Produktdemonstrationen steht dieser ebenfalls zur Verfügung. Handelt es sich zum Beispiel um elektrische Geräte, kann der Kunde sich zeigen lassen, wie sie funktionieren. Möchte er hingegen Modeprodukte erwerben, bietet ihm ein Model seine Dienste an und probiert für ihn die gewählten Kleidungsstücke an. Alibaba will seinen virtuellen Shoppern so viel Arbeit wie möglich abnehmen, weshalb der Controller auf Signal sogar den Buy-Button anklickt und den Kaufvorgang zum Abschluss bringt.

Alibaba will Online-Händlern bei Eröffnung virtueller Stores helfen

Genauso wie Alibaba wollen auch viele kleinere Online-Händler eigene virtuelle Stores aufbauen. Allerdings fehlt den meisten dafür das nötige Geld. Der chinesische Gigant aus Hangzhou sah darin eine Chance und gründete im März das Gnome Magic Lab, damit dieses eine leicht zu bedienende Software für die Eröffnung virtueller Stores entwickelt. Sie will der Online-Riese dann den bedürftigen Verkäufern anbieten und dadurch weiteren Profit aus dem VR-Trend ziehen. Genauso wie Alibaba versucht auch Ebay das Virtual Reality für das eigene E-Commerce-Geschäft zu nutzen. Mit der australischen Einzelhandelskette Myer gewann das Unternehmen in dem Land auf der Südhalbkugel einen einflussreichen Partner und eröffnete mit ihm vor wenigen Wochen ein virtuelles Kaufhaus. Um darin bummeln und die insgesamt 12.500 Produkte bestaunen zu können, brauchen die Kunden eine entsprechende Ebay-App und ein VR-Headset.

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