Multi-Channel-Commerce: Prada stellt im Online-Handel um

Für den Online-Handel konnte sich die Luxusmarke Prada lange Zeit nicht begeistern und ignorierte vehement die Zeichen der Zeit. Doch nun scheint der italienische Konzern seine Meinung geändert zu haben. Noch in diesem Monat werden zwei Multilabel-Shops seine Produkte in das eigene Angebot aufnehmen. Nach nur wenigen Monaten soll dann ein weiterer Partner das Online-Geschäft ankurbeln.

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Die Mailänder Luxusmarke Prada ändert ihre Strategie im E-Commerce-Geschäft. Um einzigartig zu bleiben und nicht mit dem Strom zu schwimmen, setzte das Modeunternehmen im Online-Handel lange Zeit ausschließlich auf die eigene Plattform prada.com. Wenn Kunden die neuesten Kollektionen online erwerben wollten, mussten sie hier nach den passenden Fashion-Artikeln suchen. Die begehrten Kleidungsstücke über Multilabel-Shops zu vertreiben, fiel Prada jedoch sehr schwer. Mit dieser Idee konnte sich das Modeunternehmen selbst dann nicht anfreunden, als die Konkurrenz reihenweise dazu überging, für den Verkauf mehrere Kanäle zu nutzen. Die widerständige Haltung scheint nun der Vergangenheit anzugehören. Wie kürzlich bekannt wurde, vollzieht der italienische Konzern noch in diesem Monat den Richtungswechsel und beginnt die Zusammenarbeit mit einigen wenigen Online-Anbietern. Zu ihnen gehören zunächst die Verkaufsplattform MyTheresa.com und der Online-Händler Net-a-Porter. Im September soll Mr Porter als weiterer Partner hinzukommen.

Die Verkaufspartner fühlen sich geehrt

Der Multi-Channel-Vertrieb der Luxusmarke beginnt am 15. Juli, wenn MyTheresa.com Pradas Ready-to-wear-Kollektion in das eigene Angebot aufnimmt. Über die Kooperation mit dem berühmten Modehändler zeigt sich das Portal sehr erfreut: „Wir sind sehr stolz darauf, dank der 25 Jahre andauernden Beziehung zwischen Prada und der Theresa Boutique in München nun zu den beiden exklusiven Online-Retailern zu gehören, die von Prada ausgewählt wurden“, kommentierte die Unternehmensführung das neue Engagement. Nicht weniger begeistert ist der Händler Net-a-Porter, dessen CEO Frederico Marchetti in der Zusammenarbeit große Wachstumschancen für beide Partner sieht: „Prada ist das ultimative Label, das jeder Shop verkaufen möchte, aber nur wenige können das. Wie fühlen uns geehrt, einer davon zu sein. Das eröffnet ein komplett neues Online-Kapitel für beide Gruppen.“ Genauso wie MyTheresa.com fängt auch Net-a-Porter am 15. Juli an, Pradas Produkte über den eigenen Shop anzubieten. Zur Auswahl stehen einige Artikel aus der Pre-Herbst-Kollektion sowie einige Schuhe, Taschen und Lederartikel der Luxusmarke. Der Verkauf über die Webseite Mr Porter soll hingegen erst am 6. September beginnen, wobei diese Pradas Herrenkollektion verfügbar machen wird.

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