Die chinesische Plattform JD.com verzeichnet am Schnäppchentag 100 Millionen Bestellungen

Chinas Bevölkerung findet am Konsum zunehmend mehr Gefallen. Das hatten große Online-Händler wie JD.com und Alibaba schon vor einer Weile erkannt und riefen daraufhin spezielle Online-Konsumtage ins Leben, die einmal im Jahr stattfinden. Mit einem solchen Event lockte im Juni JD.com die Käufer auf seine Plattform. Die Bestellungen sollen deutlich gestiegen sein. Über den Verkaufswert schwieg sich der Online-Riese jedoch aus. Das könnte an dem Konkurrenten Alibaba liegen.

Jedes Jahr veranstaltet der chinesische E-Commerce-Riese JD.com am 18. Juni einen sogenannten Schnäppchentag, um mit niedrigen Preisen für Markenprodukte einen kollektiven Konsumrausch zu verursachen. In den letzten Jahren gelang dies der Plattform recht ordentlich, doch 2016 stellt bislang den absoluten Höhepunkt dar. Wie JD.com berichtet, gingen diesmal 100 Millionen Bestellungen ein, womit das Wachstum im Vergleich zu 2015 60 Prozent beträgt. Einen großen Beitrag dazu leisteten vor allem ausländische Marken. Nach Aussagen des chinesischen Online-Händlers sollen dieses Jahr zum Beispiel 10 Prozent mehr Adidas-Artikel über die digitale Ladentheke gegangen sein. Mit einem Verkaufsplus von 6 Prozent schnitten Pumas Produkte nicht viel schlechter ab und nehmen in der Rangliste einen Platz vor den Artikeln der deutschen Küchenwaren-Marke WMF ein, die sich über 5 Prozent mehr Bestellungen freuen durfte.

JD.com riskiert keinen Vergleich mit dem Konkurrenten Alibaba

Die chinesische Plattform JD.com verzeichnet am Schnäppchentag 100 Millionen Bestellungen
Die chinesische Plattform JD.com verzeichnet am Schnäppchentag 100 Millionen Bestellungen 1

So auskunftsfreudig sich JD.com bei diesen Zahlen zeigte, so zurückhaltend blieb es, als es um den Wert der Bestellungen ging. Über den Gesamtumsatz am Schnäppchentag verlor der chinesische E-Commerce-Riese kein Wort. Das liegt an seinem Konkurrenten Alibaba, der bereits vor JD.com einen speziellen Online-Verkaufstag einführte. Unter der Bezeichnung „Singles’ Day“ findet dieser jedes Jahr am 11. November statt und gilt in China mittlerweile als digitales Konsumfestival der Superlative. 2015 lenkte er besonders viel Aufmerksamkeit auf sich, sodass Alibaba einen Umsatz von insgesamt 14,3 Milliarden generierte. Angesichts dieses kaum zu überbietenden Ergebnisses wollte JD.com keinen Vergleich riskieren und schwieg sich über die Einnahmen am Schnäppchentag aus, damit die eigenen Erfolge in den Medien nicht untergingen. Dennoch lässt diese Zurückhaltung den Rückschluss zu, dass der Wert der Bestellungen deutlich kleiner ausfiel als an Alibabas Singles’ Day.

Großteil der Bestellungen erfolgte über mobile Endgeräte

Zu den veröffentlichten Wachstumszahlen gehören jedoch die Bestellungen über mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets, deren Volumen im Vergleich zum Vorjahr um 85 Prozent größer ausfiel. Allerdings sollen nicht nur junge Leute fleißig konsumiert haben. Laut JD.com zog der Schnäppchentag diesmal vor allem mehr Käufer zwischen 36 und 45 Jahren an. Ihre Beteiligung sei um 69 Prozent gestiegen. Darüber hinaus gab der chinesische Online-Händler eine kleine Liste mit Stichworten bekannt, die die Konsumenten auf dem Portal in das Suchfeld eingaben. An erster Stelle rangiert „Kaufe drei, erhalte eines umsonst“. Gleich danach kommen „Uhr“, „T-Shirt“, „Adidas“ und „Sommer-Matte“. Bei den Smartphones sollen die Marken Apple, Huawei und Xiaomi am besten abgeschnitten haben, während Lenovo, HP und ThinkPad in der Kategorie Laptops die Spitzenpositionen besetzten. Unter den Lebensmittelmarken lagen hingegen Nestle, Mengniu und Fulinmen ganz vorne.

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