Social Commerce: Die App „Shoppen“ soll in Köln die Brücke zwischen Online- und stationärem Handel schlagen

Neben Berlin etabliert sich derzeit auch Köln als eine Stadt, in der beinahe täglich ein Start-up entsteht. Viele ihrer Produkte sind innovativ und stärken den Einzelhandel. Das gilt zum Beispiel für die App „Shoppen“, mit der Nutzer die Ware aus den lokalen Geschäften nach Hause liefern lassen können. Sie soll aber auch als soziales Netzwerk in der Modewelt funktionieren und sowohl den Konsum als auch das Geschäft vereinfachen.

Die Gründerszene in Köln ist momentan sehr lebendig und steht der digitalen Großboheme aus Berlin in nichts nach. Aus der Stadt am Rhein stammt unter anderem das Start-up Crowdfox, das im Dezember letzten Jahres den E-Commerce-Markt betrat, um den Riesen Amazon das Fürchten zu lehren. Ein weiteres formiert sich gerade und bringt bald die App „Shoppen“ ins Netz. Diese soll als eine Art soziales Netzwerk in der Warenwelt funktionieren und den Versand innerhalb der Stadt vereinfachen. Dass die Kölner Einzelhändler auf diese Hilfe hoffen dürfen, ist den beiden Gründern Max Zähringer und Timo König zu verdanken. Sie arbeiten derzeit mit Hochdruck an der Realisierung des gemeinsamen Projekts, obwohl die Idee zu einer solchen App schon vor drei Jahren kam. Finanzieren will sich das Start-up über eine Grundgebühr, an die alle Nutzer gebunden sind. Wie hoch sie ausfällt, steht jedoch noch nicht fest.

Warenlieferung innerhalb von 90 Minuten

Das Geschäftsmodell des Kölner Gründerpaars besteht darin, dass die Nutzer sich über die „Shoppen“-App zum Beispiel Waren aus den lokalen Mode-Geschäften nach Hause liefern lassen können. Der Versand soll dabei innerhalb von 90 Minuten erfolgen und 7,20 Euro kosten. Zusätzlich dazu ermöglicht die App, weitere 15 Minuten hinzu zu buchen, wenn die Nutzer die bestellten Kleidungsstücke schnell anprobieren wollen. Entspricht das Hemd nicht den eigenen Vorstellungen oder ist die Hose zu eng, kann sie der jeweilige Kunde umgehend dem Zusteller übergeben, damit dieser sie zurückbringt. Daneben haben die Käufer die Option, über die App ihre Ware in dem jeweiligen Laden hinterlegen zu lassen und sie später selber abzuholen.

App als soziales Netzwerk in der Fashion-Welt

Nach Ansicht der Gründer Zähringer und König soll „Shoppen“ aber mehr leisten, als nur den Kaufvorgang und die Zustellung zu optimieren. Ihre Vorstellungen kreisen eher um das Konzept des Social Commerce, bei dem Kunden, Händler, Mode-Blogger und andere Akteure in der Fashion-Welt miteinander ein soziales Netzwerk bilden und dieses für die eigenen Interessen nutzen. Die nötige Hilfestellung soll dabei die App leisten, indem sie zum Beispiel den Nutzern die Möglichkeit bietet, Produkten, Geschäften oder auch anderen Usern zu folgen. Wer sich von einem Stylisten inspirieren lassen oder ein Produkt mit seinen Freunden teilen möchte, kann das über die entsprechende Funktion tun. Damit profitieren die Konsumenten dadurch, dass sie mithilfe von „Shoppen“ die bunte Warenwelt besser filtern können. Für die Händler bringt die App hingen den Vorteil mit sich, dass sie verlässliche Informationen über ihre Kunden und deren Konsumverhalten erhalten. Darüber hinaus können sie in Echtzeit individuelle Angebote unterbreiten, wenn sie sehen, dass ein Nutzer an einem ganz bestimmten Produkt Interesse zeigt. Schaut sich dieser zum Beispiel ein T-Shirt an, besteht die Möglichkeit, ihm für kurze Zeit einen Rabatt zu gewähren. Allerdings verursachen solche Angebotsnachrichten Kosten, mit denen sich das Kölner Start-up zusätzlich zu den Grundgebühren refinanzieren will.

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