Alibaba will mehr deutsche Produkte auf dem chinesischen Online-Markt anbieten

Anders als zu Hause in China ist Alibaba in Deutschland kein „Big Player“. Doch das will das Unternehmer aus Hangzhou langfristig ändern, weshalb es jetzt damit beginnt, das Angebot an deutschen Produkten auf dem Heimatmarkt zu erweitern. Davon sollen auch die Firmen in der Bundesrepublik profitieren.

Deutsche Produkte scheinen in China große Popularität zu genießen. Davon ist zumindest der Online-Riese Alibaba überzeugt, der deswegen in diesem Segment in die Offensive geht. Dies teilte letzte Woche Terry von Bibra der Deutschen Presse-Agentur mit. Der Chef des deutschen Alibaba-Ablegers rechnet damit, dass in Zukunft vor allem Chinas Mittelschicht ein größeres Bedürfnis nach Produkten entwickeln wird, die aus der Bundesrepublik stammen. Um auf die steigende Nachfrage früh genug reagieren zu können, baut der Online-Gigant schon jetzt sein Angebot aus und optimiert seine Vertriebsinfrastruktur. Von Bibra spricht in diesem Zusammenhang von Markenartikeln, deren Preise im mittleren bis gehobenen Bereich liegen.

Alibaba will mehr deutsche Produkte auf dem chinesischen Online-Markt anbieten
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Alibaba verfolgt in Europa eine langfristige Strategie

Der Alibaba-Deutschlandchef agiert derzeit als Vermittler zwischen dem hiesigen und dem chinesischen Markt. Seinen Posten besetzte er im November des letzten Jahres, nachdem er vorher lange Zeit bei dem Online-Anbieter karstadt.de engagiert war. Seiner Meinung nach befinde sich Alibaba hierzulande noch in der Anfangsphase und gleiche eher einem Start-up. Allerdings verfolge das Unternehmen in ganz Europa und insbesondere in Deutschland eine langfristige Strategie und wolle mit den Jahren langsam wachsen. Und ein Teil dieses Plans sei es, chinesischen Konsumenten mehr deutsche Güter anzubieten. Gleichzeitig soll dieser Schritt dazu führen, dass die hiesigen Firmen auf dem chinesischen Markt leichter Fuß fassen und ihr Online-Geschäft verbessern.

Vom Rückgang der chinesischen Nachfrage ist nichts zu spüren

Dass das chinesische Volk auch in Zukunft hungrig nach Konsumgütern sein wird, darüber besteht laut von Bibra kein Zweifel. Auch wenn das Wirtschaftswachstum im Lande teilweise stark nach unten ging, der Deutschlandchef bleibt optimistisch, zumal Alibaba von einem Nachfragerückgang ohnehin nicht betroffen sei. Außerdem ließen sich Produkte für die Familienversorgung in China besonders gut verkaufen. Dazu gehörten zum Beispiel H-Milch, Baby-Nahrung und Haushaltsprodukte. Nicht weniger Bedarf bestehe an Elektrogeräten, Beauty- und Pflegeartikeln sowie an Gesundheits- und Nahrungsergänzungsmitteln.

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