Free-to-Play – Warum kostenlos lukrativ ist

Der Umsatz der deutschen Videospielbranche stieg im vergangenen Jahr auf 2,81 Milliarden Euro – 2014 waren es noch 1,92 Milliarden. Ein großer Teil dieses Wachstums verdankt die Branche einem Geschäftsmodell, das sich “Free-to-Play” nennt. Die Entwickler verdienen dabei Geld über sogenannte Mikrotransaktionen anstatt über einen festen Kaufpreis. Die Spiele sind dadurch zunächst kostenlos spielbar und können ausprobiert werden. Früher oder später werden dabei allerdings In-Game-Käufe bzw. Mikrotransaktionen fällig. Mit kleineren Beträgen können sich die Spieler Vorteile verschaffen und schneller im Spielgeschehen vorankommen. Üblich sind auch kosmetische Gegenstände, mit denen sich Spieler von der Masse abheben können, oder kostenpflichtige Addons, die das Basisspiel erweitern.

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Hürdenlos genießen

Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die hiesige Videospielbranche mit In-Game-Käufen oder Mikrotransaktionen 562 Millionen Euro – 18 Prozent mehr als 2014. Die Spiele haben sich mittlerweile auf fast allen Spieleplattformen etabliert. Dabei entfallen 295 Millionen Euro auf Smartphone- und Tablet-Apps und 267 Millionen auf den In-Game-Umsatz von Browsergames. Diese stehen für Mobilgeräte über die jeweiligen App-Stores zur Verfügung oder können auf dem Desktop-PC über Portale wie Browsergames.de als kostenlose Spiele gezockt werden.
Free-to-Play ist ein kluger Ansatz, um die Nutzungshürden von Videospielen zu minimieren und gilt als wichtiger Erfolgsfaktor dieser Games. Interessierte Spieler müssen lediglich ein Gaming-Portal oder einen App-Store aufrufen und können die Games bereits nach wenigen Klicks spielen. Besonders beliebt sind dabei kurzweilige Casual- oder Gelegenheitsspiele oder Strategiegenres. Aber auch Actiongames, Egoshooter sowie Renn- und Sportspiele erfreuen sich großer Beliebtheit.

Fast jede Altersgruppe

Videospiele sind längst kein Jugendphänomen mehr. Mittlerweile spielt jeder Zweite in Deutschland regelmäßig Computer- oder Videogames. Zwar gehört die größte Gruppe noch zu den 14- bis 29-Jährigen, doch diese Verteilung scheint sich allmählich auszugleichen. Ein Viertel aller Gamer gehört mittlerweile zur Altersgruppe 50+ – alleine in den letzten 12 Monaten ist diese Gruppe um 500.000 Menschen gewachsen. Dadurch stieg auch das Durchschnittalter der Gamer an und liegt mittlerweile bei 34,5 Jahren. Dieser Trend wird sich auch in Zukunft weiter verstärken. In einer Studie von Bitkom gab jeder vierte befragte Nicht-Gamer an, Videospiele in der Zukunft zumindest einmal ausprobieren zu wollen. Dadurch dürfte besonders die Verbreitung unter den älteren Generationen weiter zunehmen und für eine weitere Erhöhung des Durchschnittsalters sorgen.

Frank