Rakuten gibt sein in Großbritannien und Spanien Online-Geschäft auf

Nach nur einem Jahr gibt Rakuten seine Expansionspläne in Großbritannien wieder auf. Auch auf dem österreichischen Markt sieht der Amazon-Rivale Änderungen vor. Bessere Wachstumsmöglichkeiten sieht der Konzern hingegen in Frankreich und Deutschland, wo er in Zukunft gleich mehrere Dienste fördern will.

Rakuten gibt sein in Großbritannien und Spanien Online-Geschäft auf
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Noch letztes Jahr schmiedete der japanische Online-Konzern Rakuten große Pläne, in Großbritannien zu expandieren. Nicht einmal zwölf Monate später gibt der Amazon-Konkurrent dieses Vorhaben wieder auf und zieht sich nicht nur aus dem britischen, sondern auch aus dem spanischen Markt zurück. Diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenden Restrukturierungskampagne, die darüber hinaus Auswirkungen auf das Online-Geschäft in Österreich, Deutschland und Frankreich hat. Vor allem die letzten beiden Länder profitieren von der neuen Internationalisierungsstrategie, weil Rakuten sich in Zukunft stärker auf diese Märkte konzentrieren und gleich mehrere Dienste fördern will. Diesen Schritt begründet das Unternehmen damit, dass Deutschland und Frankreich bessere Voraussetzungen für ein nachhaltiges Wachstum bieten.

Online-Plattformen und Niederlassungen schließen in drei Ländern

In Großbritannien und Spanien seien die Märkte jedoch nicht groß genug, um die Wachstumsinvestitionen langfristig decken zu können. Deswegen sollen mehrere Online-Plattformen und Niederlassungen schließen. In Großbritannien betrifft das den Online-Marktplatz www.rakuten.co.uk und die Einrichtung in Cambridge, während in Spanien das Portal www.rakuten.es und die Niederlassung in Barcelona zum Opfer fallen. Ihren Dienst beenden müssen auch die Pendants in Österreich, wobei Rakuten sich aus diesem Markt nur teilweise zurückzieht. Ihn soll zukünftig nicht eine landeseigene, sondern die deutsche Plattform www.rakuten.de bedienen. Diese Änderungen möchte der japanische Konzern bis Ende August zum Abschluss bringen.

Wuaki, Kobo und Viber bekommen mehr Aufmerksamkeit

Rakutens neue Strategie sorgt in der Branche für große Verwunderung. Um in Großbritannien zu expandieren, übernahm das Unternehmen 2015 das Start-up Fits.me, das virtuelle Umkleideräume für Webseiten entsprechender Einzelhändler entwickelte. Dass die Japaner dieser Investition ein Jahr später wenig Bedeutung zumessen und so schnell umstrukturieren, empfinden viele Experten als gewagt. Doch Rakuten scheint zuversichtlich zu sein und will vor allem in Deutschland mehrere Unternehmen fördern. Dazu gehören unter anderem Wuaki, Kobo und der Messaging-Dienst Viber. Mehr Aufmerksamkeit soll auch das Adtech-Geschäft „Rakuten Marketing“ erhalten, von dem sich der japanische Konzern größere Einnahmen verspricht.

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