metoda Repricing-Barometer Mai 2016 – Preisaktivität im Mai weiter rückläufig

Rein wettertechnisch fühlte sich der Mai 2016 in weiten Teilen der Republik eher nach April an. Der deutsche Online-Handel indes war im vergangenen Monat in einem Punkt seiner Zeit voraus: die Preisaktivität rutschte im Wonnemonat in ein verfrühtes Sommerloch. Das metoda Repricing-Barometer weist auch für den Mai rückläufige Werte aus. Ursächlich sind wohl saisonale Effekte. Im Mai forderten offenbar die zahlreichen Feiertage und Schulferien im E-Commerce ihren Tribut. Das Repricing-Barometer von metoda jedenfalls zeigt für den Monat Mai erneut stabilere Preise als noch in den Wochen zuvor.

Nach einem sehr preisaktiven Frühjahr 2016 geht es im deutschen E-Commerce vorzeitig in ein kleines Sommerloch. Wie schon im April, entwickelte sich die Preisaktivität auch im Mai rückläufig. Abzulesen ist der anhaltende Negativtrend am metoda Repricing-Barometer, das monatlich die Preisaktivität im deutschen E-Commerce misst. Grundlage sind dabei die auf Preissuchmaschinen eingestellten Angebote. Für die Auswertung werden jeden Monat mehrere Millionen Datenpunkte im deutschen E-Commerce erfasst. Dabei zeigte der Markt den zweiten Monat in Folge einen Hang zu stabileren Preisen. In April und Mai war die Preisfluktuation messbar niedriger als zu Jahresbeginn. Die Ursachen indes waren in den vergangenen Wochen nicht ganz so eindeutig. Noch im April konnten die Gründe mit den CeBIT-Neuheiten und einer damit einhergehend höheren Preisstabilität im Hardware-Bereich eindeutig identifiziert werden. Insbesondere auf der Plattform Amazon.de wurden die Messeneuheiten konservativ bepreist. Und weil der Marktführer eben auch beim Repricing das Tempo vorgibt, folgte der Markt in dieser wichtigen Kategorie. Ganz anders im Mai. Zwar ist erneut die Amazon-Plattform Vorreiter der Marktentwicklung, eine eindeutige Produktkategorie mit angezogener Repricing-Bremse war indes nicht auszumachen.

So erklärt sich die niedrige Preisagilität wohl vor allem mit saisonalen Effekten. Im Unterschied zu den vorangegangenen Monaten zeichnete sich der Mai aus Arbeitnehmersicht erfreulicherweise durch reichlich Freizeit aus. Mit Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag und Fronleichnam hatte der Monat nicht nur drei Feiertage zu bieten, die in zahlreichen Bundesländern von den Angestellten als Brückentage genutzt werden konnten, sondern auch Pfingstferien in Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachen und Sachsen-Anhalt sowie weitere freie Schultage in den meisten anderen Bundesländern.

Der Online-Handel reagierte mit stabileren Preisen. Allen voran auf Amazon.de wurden im Mai weniger Preisschritte als noch im Vormonat umgesetzt. Bei gemessenen rund 3,123 Millionen Preisschritten agierte der Marktführer im vergangenen Monat auf Preissuchmaschinen zurückhaltend. Nach über 3,4 Mio. Preisschritten im April bedeutet dieses Ergebnis einen Rückgang um rund acht Prozent im Vergleich zum Vormonat. Trotz der geringeren Preisaktivität bleibt Amazon.de natürlich Spitzenreiter im Repricing-Barometer – und das auch mit unverändert großem Vorsprung. Denn der Impuls, der von Amazon in den Markt gesendet wurde, hat zahlreiche Nachahmer auf den Plan gerufen.

Die meisten Vertreter der Spitzengruppe im Repricing-Barometer haben zuletzt weniger offensiv gepreist. Im vorgezogenen Frühsommerloch hat etwa Plus.de als Zweitplatzierter die Preisaktivität um elf Prozent zurückgefahren. Weiterhin stark positioniert war im Mai der Reifenhandel. Mit ReifenDirekt.de auf Rang drei und Giga-Reifen.de auf dem vierten Platz ist Online-Reifen-König Delticom mit zwei Shops prominent vertreten. Die Spitzengruppe komplettiert Rückkehrer Hitmeister. Der  inzwischen zu real,- gehörende Marktplatz aus Köln preiste im Mai weniger aktiv, kletterte aber dennoch zurück auf den fünften Platz. Die Erklärung hierfür ist einfach: Neben Hardwareversand Jacob – in den vergangenen Monaten eine sichere Bank im Repricing-Barometer – ist auch der DHL-Marktplatz Allyouneed.com im Mai aus den Top-5 gefallen. Das eröffnete Hitmeister eine Comeback-Chance, die nicht ungenutzt geblieben ist. Die Kölner haben sich nicht lange bitten lassen und belegen mit annähernd 300.000 Preisanpassungen im Mai den fünften Platz.

„Dass die Repricing-Aktivität mit steigenden Temperaturen sinkt, hatte sich im April schon angedeutet. Das Frühsommerloch im Mai überrascht in diesem Umfang dann aber doch“, kommentiert metoda-CEO Stefan Bures die Ergebnisse.

Zur Methodik:

Für das metoda Repricing-Barometer werden auf Basis der auf Preissuchmaschinen eingestellten Angebote die Preisaktivitäten im deutschen E-Commerce gemessen. Die vorliegende Untersuchung deckt den Zeitraum Mai 2016 ab. Dabei wurden mehrere Millionen Datenpunkte erfasst.

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