Uber startet in Singapur seinen Service für Essenslieferungen

Das kalifornische Online-Unternehmen Uber will sich nicht länger auf die Fahrdienstvermittlung beschränken und bietet nun deshalb einen Service für Essenslieferungen an. Nach Toronto und vier US-amerikanischen Städten kommt dieser jetzt auch nach Singapur. Dort muss sich Uber gegen Dienste wie FoodPanda und Deliveroo durchsetzen, hat aber aufgrund der eigenen Technologie-Infrastruktur gute Chancen.

Uber ist weiterhin auf Wachstumskurs. Neben der Entwicklung selbstfahrender Autos und der Kooperation mit Toyata baut der Fahrdienstvermittler aus San Francisco jetzt auch seinen Lieferservice UberEats aus. Seine Testphase begann Anfang des Jahres in der kanadischen Stadt Toronto. Dass das Unternehmen ihn schon im März auch in vier großen US-amerikanischen Großstädten anzubieten begann, lässt auf regen Zuspruch der Kunden schließen. Das bestätigt zudem die Expansion nach Asien, wo Uber seinen Lieferservice seit letzter Woche zunächst in Singapur anbietet. Dort arbeitet es mit insgesamt 100 Restaurants zusammen, wobei die meisten von ihnen zentral liegen. Auf die Innenstadt ist auch UberEats beschränkt. Allerdings plant das Unternehmen, den Lieferservice schon bald auf die Außenbezirke auszudehnen und das Menü zu erweitern.

Kleine Bevölkerung, großes Interesse an Online-Services

Dass Uber Singapur als erste asiatische Stadt für seinen Lieferservice ausgesucht hat, mag aufgrund der kleinen Bevölkerung von 5,4 Millionen Einwohner verwundern. Doch diese sind enorm interessiert an neuen Online-Services. Das drückt sich nicht zuletzt in der technologischen Entwicklung des Landes aus. Deswegen sieht Uber in der Stadt eine große Chance und setzt auf deren Konsumenten, denen sie Essenslieferungen innerhalb von 35 Minuten verspricht. Ob sie sich davon beeindrucken lassen, wird sich schon bald zeigen. Jedoch stehen ihnen schon jetzt eine Reihe anderer guter Lieferservices zur Verfügung. Dazu zählen beispielsweise FoodPanda des Online-Riesen Rocket-Internet und der Dienst Deliveroo, hinter dem Investoren wie Accel und DST Global stehen. In Singapur erweisen sie sich als ernstzunehmende Konkurrenten, weshalb Uber auf die Hilfe seiner bisherigen Kunden angewiesen ist.

Ubers Vorteil liegt in seiner Technologie-Infrastruktur

Trotz der konkurrierenden Lieferdienste könnte Uber in Singapur dennoch Fuß fassen. Dafür sprechen die großen Nutzerzahlen, die es dem kalifornischen Unternehmen leicht machen, UberEats zu vermarkten. Außerdem basiert der Service auf denselben Map-Routing-Algorithmen, die Uber für die Fahrdienstvermittlung verwendet. Auf sie stützt sich das Unternehmen, um Fahrer und Fahrgäste so schnell wie möglich zusammenzubringen, ohne dass es zu Stornierungen kommt. Darum bemüht es sich auch bei seinem Lieferservice. Dabei profitiert Uber generell von seiner fortschrittlichen Technologie-Infrastruktur, die dazu beitragen könnte, höhere Margen zu erzielen als die Konkurrenten. Der Fahrdienstvermittler zeigt sich jedenfalls zuversichtlich und plant schon den nächsten Service, der die Lieferung von Paketen möglich machen soll.

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