Ikea testet in China Bestell- und Abholpunkte

Ikea engagiert sich immer stärker in China. Seit dem letzten Jahr gehen dort die Umsatzzahlen stetig nach oben. Für den schwedischen Möbelhändler ist das Grund genug, um auch außerhalb der Metropolen Präsenz zu zeigen. Als erste mittelgroße Stadt hat er sich Wenzhou ausgesucht, wo schon in diesem Monat ein kleiner Bestell- und Abholladen die Türen öffnen wird. Sollte er den gewünschten Erfolg zeitigen, baut Ikea in diesem Jahr drei weitere auf.

Die schwedische Möbelhauskette Ikea baut ihr Geschäft in China weiter aus. Grund dafür sind die wachsenden Umsatzzahlen. Mit einem Anstieg um 18 Prozent betrugen die Einnahmen im letzten Jahr rund 10,5 Milliarden Yuan, was umgerechnet 1,6 Milliarden Dollar entspricht. Mittlerweile stellt China für Ikea den am schnellsten wachsenden Markt dar, weshalb das Möbelhaus dort stärker Präsenz zeigen will. Zwar ist es in dem Land schon seit 1998 aktiv, doch liegen die insgesamt 19 Filialen in Großstädten wie Peking und Shanghai. Neben diesen umfangreichen Geschäften sollen nun auch kleinere Läden den Verkauf fördern. Derzeit testet es einen Bestell- und Abholpunkt in der mittelgroßen Stadt Wenzhou, um chinesische Kunden auch außerhalb der Metropolen zu erreichen. Sie werden schon in diesem Monat Möbel online ordern und diese daraufhin in einem kleinen Laden abholen können.

Ikea testet in China Bestell- und Abholpunkte
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Von den Industriegebieten in die Innenstädte

Viele chinesische Konsumenten mussten in der Vergangenheit lange Wege zurücklegen, um sich Ikea-Produkte ansehen und kaufen zu können. Deswegen möchte ihnen das schwedische Möbelhaus entgegenkommen und die geplanten Bestell- und Abholpunkte in den Innenstädten aufbauen. Auch darin unterscheiden sich die kleinen Läden von den großen Filialen, die sich hauptsächlich in Industriegebieten oder Vororten befinden. Zunächst setzte Ikea dieses Konzept in mehreren europäischen Ländern um. Nach Spanien, Norwegen, Finland und Großbritannien wählte das Unternehmen dann auch noch Kanada und Thailand aus, wo seit dem letzten Jahr ebenfalls kleine Bestell- und Abholpunkte stehen. Nun soll also ein weiterer in Wenzhou folgen. Wenn dieser den gewünschten Erfolg bringt, will Ikea solche Geschäfte auch in anderen chinesischen Städten eröffnen. Drei sind allein für dieses Jahr geplant.

Mehr Logistikzentren für mehr Online-Bestellungen

Dass Ikea das Geschäft stärker ins Internet verlagern möchte, beweist die Platz-Reduktion in den stationären Läden. Die geplanten Bestell- und Abholpunkte fallen um 95 Prozent kleiner aus als die üblichen Filialen. Das wirkt sich auch auf das Angebot vor Ort aus, sodass Ikea-Kunden in Wenzhou zwischen lediglich 2500 Produkten auswählen dürfen. Um den erwarteten Anstieg an Online-Bestellungen bewältigen zu können, investiert die Möbelkette stärker in den Ausbau ihres chinesischen Logistiksystems. Für dieses Jahr ist eine Zentrale in der Stadt Tianjin geplant, die sich an Chinas Ostküste befindet. Damit steigt die Zahl der Logistik-Einrichtungen auf insgesamt drei. Außerdem will Ikea die Lagerhalle in Shanghai erweitern und Platz für die steigende Menge bestellter Produkte schaffen.

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