Kuratiertes Shopping: Wie das Start-Up Fineway Reiseträume wahr machen will

Um sich auf den Kunden genau einzustellen und ihm ein individuelles Produkt zu liefern, setzen Online-Dienstleister auf kuratiertes Shopping. Bisher war dieses Konzept vor allem in der Modebranche geläufig. Doch jetzt überschreitet es die Grenzen und findet Eingang in andere Geschäftsfelder, wie das Start-Up Fineway beweist. Das Unternehmen aus München will mit der individuellen Reiseberatung auch in der Tourismusbranche Kunden überzeugen.

Kuratiertes Shopping ist in der Modebranche zu einem lukrativen Konzept geworden. Dort unterstützen Online-Dienstleister wie Modomoto oder Zalon ihre Kunden beim Einkauf und stellen für sie Outfits zusammen, die ihrem Stil entsprechen. Dieses Geschäftsmodell scheint derart vielversprechend zu sein, dass es das Start-Up Fineway in die Tourismusbranche überführt hat. Wie die Stilberater bietet auch das Münchner Unternehmen auf seinem Portal an, individuelle Reisen zusammenzustellen und daraufhin die Buchung zu übernehmen. Ob Abenteuer-, Strand- oder Kultururlaub, Fineway geht auf die Vorlieben der Kunden ein und gestaltet nach ihren Wünschen eine passende Reise. Dabei kann sie aus verschiedenen Komponenten bestehen, die von den Fahr- und Flugtickets über Hotel und Ausflugstouren bis hin zu Eintrittskarten für Museen oder Theater reichen. Dabei handele es sich nicht um günstige Pauschalreisen, wie der Mitgründer Markus Feigelbinder betont, sondern um die Verwirklichung „abstrakter Träume“.

Kuratiertes Shopping: Wie das Start-Up Fineway Reiseträume wahr machen will
Kuratiertes Shopping: Wie das Start-Up Fineway Reiseträume wahr machen will 1

Das Unternehmen hofft auf Sonderkonditionen

Solche individuellen Reisen bietet das Start-Up aus München seit Oktober 2015 an, während die Gründung ein Jahr zuvor stattfand. Das Team ist in dieser Zeit auf 15 Mitarbeiter angewachsen, von denen die meisten den Kunden bei der Urlaubsplanung beratend zur Seite stehen. Künftig könnte es sogar zu weiteren Expansionen kommen. Denn dem Unternehmen gelang es, solche Geldgeber wie Bayern Kapital und Mair-Dumont zu finden, die zusammen mit mehreren Business Angels Risikokapital von insgesamt zwei Millionen Euro zur Verfügung stellten. Diese Investitionen will Fineway gewinnbringend einsetzen und hofft dabei auf die Mitarbeit von Akteuren in der Tourismusbranche. Räumen Hotels, Fluglinien, Bahnen oder Veranstaltungsanbieter Sonderkonditionen und lukrative Margen an, sorgt die kuratierte Reisebuchung auch für die gewünschte Rendite. Das verspricht sich zumindest Feigelbinder, der Kunden versichert, dass Fineways Service für sie nicht mehr Kosten verursacht als eine Selbstbuchung.

Mehr Effektivität mit einem selbstlernenden Such- und Buchungssystem

Damit dieses Geschäftskonzept in der Tourismusbranche Gewinn abwirft, muss das Unternehmen die jeweiligen Komponenten unterschiedlicher Reisen so archivieren, dass seine Berater immer wieder darauf zugreifen können. Das erleichtert ihnen die Beratung und vereinfacht es, neue Reisepakete zu bündeln. Dass Fineway sich dieser Herausforderung bewusst ist, bewiesen die Münchner in den letzten Wochen und Monaten. Innerhalb kurzer Zeit entwickelte das Unternehmen ein selbstlernendes Such- und Buchungssystem, das alle Daten eines Kunden automatisch speichert. Es archiviert sowohl dessen Buchungen als auch alle Wunschangaben, die er zu unterschiedlichen Zeiten machte, wenn er Fineways Service nutzte. Diese Daten stellt das System dann den Beratern zur Verfügung, sodass sie bei der nächsten Anfrage schnell wertvolle Tipps geben und wieder eine individuelle Reise zusammenstellen können.

Letzte Artikel von Eugen (Redakteur) (Alle anzeigen)