Amazon ist verantwortlich für In-App-Käufe von Kindern

Amazon USA hatte 2012 ein neues Feature vorgestellt, wodurch ab In-App-Käufe (IAP In-App-Purchasing) innerhalb von mobilen Anwendungen möglich sind, die im Amazon Appstore veräußert werden. Aber nicht nur Erwachsene können In-App-Käufe tätigen, sondern auch Kinder. Wer aber haftet bei unautorisierten Käufen durch Minderjährige?

Amazon ist verantwortlich für In-App-Käufe von Kindern
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Ein Bezirksgericht im US-Bundesstaat Washington hat nun entschieden, so zdnet.de, dass Amazon dafür haften muss. Die Richter urteilten damit zum Vorteil der Federal Trade Commission (FTC), die bereits im Juli 2014 Amazon verklagte.

Der Hintergrund: Der Internetriese hatte Eltern insgesamt mehrere Millionen US-Dollar für nicht autorisierte Käufe durch Kinder berechnet. Amazons Warnhinweise für Kunden bezüglich der Option, dass eigentliche Gratis-Apps durch In-App-Käufe Ausgaben nach sich ziehen können, seien ungenügend gewesen. Angesichts der Gestaltung des Appstores und der Verfahren rund um In-App-Käufe kamen die Richter zu dem Schluss, dass viele Kunden sich dessen nicht bewusst waren, dass sie einen in-App-Kauf getätigt hätten.

Wie hoch die Entschädigung ist, die Amazon zahlen muss, ist noch nicht klar. Der zuständige Richter verlangte vom Unternehmen und der FTC mehr Informationen, um die Höhe des Schadenersatzes bestimmen zu können. Die FTC-Vorsitzende Edith Ramirez ist im guten Glauben, die gesamte Rückerstattung für die Kunden erreichen zu können.

Als die In-App-Kauffunktion eingeführt wurde, gab es im Amazon Store noch keine automatische Passwortabfrage für die Transaktionen. Minderjährige konnten daher ohne Beschränkungen einkaufen, erklärte der FTC. Das Konto der Eltern konnte unbegrenzt belastet werden. Mittlerweile fordert Amazon bei jeder Transaktion die Passwort-Eingabe.