Alibaba investiert in Amazon-Klon Lazada

Alibaba investiert in Amazon-Klon Lazada
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Innerhalb weniger Tage investiert Alibaba wieder in ein asiatisches Unternehmen. Diesmal sichert sich der Internet-Gigant die Mehrheit an der Verkaufsplattform Lazada. Deren Gründer Rocket Internet erhält dadurch finanzielle Mittel, die das Berliner Unternehmen unbedingt braucht. Denn seine anderen Projekte können noch keine Erfolge verbuchen.

Alibaba investiert munter weiter. Erst kürzlich stieg der größte chinesische Online-Händler in das Healthcare-Business ein und erwarb 25 Prozent des Unternehmens Wanliyun Medical Information Technology. Dafür soll er 35 Millionen Dollar in die Hand genommen haben. Doch das war dem Internet-Giganten anscheinend nicht genug. Nun fließen weitere 137 Millionen Dollar in die Verkaufsplattform Lazada, die das Berliner Unternehmen Rocket Internet gründete. Während Alibaba mit dieser Investition die Mehrheitsanteile an Lazada sichert, ist Rocket Internet nur noch zu 8,8 Prozent beteiligt. Das Berliner Internetunternehmen ist jedoch nicht der einzige Teilhaber, der zu Verkäufen bereit war. Auch die britische Supermarktkette Tesco und der schwedische Investor Kinnevik veräußerten ihre Anteile zu einem Betrag von insgesamt 129 Millionen Dollar. Ob diese Neuverteilung eine grundlegende Umstrukturierung der Verkaufsplattform bewirkt, ist noch ungewiss. Zunächst aber ist eine Kapitalaufstockung geplant, die 500 Millionen Dollar betragen soll.

Lazada: Asiens Marktplatz-Händler

Lazada: Asiens Marktplatz-Händler
Alibaba investiert in Amazon-Klon Lazada 2

Der digitale Marktplatz-Verkäufer Lazada gilt als Amazon-Klon, der anders als das große Vorbild aus Seattle seine Dienste ausschließlich in Südostasien anbietet. Sein Sitz befindet sich in Singapur, von dem aus das Unternehmen mit Marketplace-Händlern aus mehreren Schwellenländern kooperiert. Dazu gehören Malaysia, Indonesien, Philippinen, Vietnam und Thailand. In diesen Ländern soll Lazada weiterhin aktiv sein. Der neue Mehrheitseigner will jedoch zusätzlich neue Märkte erschließen und dadurch den Wert des 2011 gegründeten Startups steigern. Experten zufolge könnte das tatsächlich gelingen. Direkt nach der Übernahme belief sich die neue Bewertungssumme schon einmal auf 1,5 Milliarden Dollar.

Rocket Internet unter Druck

Der Verkauf seiner Lazada-Anteile hängt mit Rocket Internets derzeitigen finanziellen Engpässen zusammen. Außer an der südasiatischen Verkaufsplattform ist das Berliner Unternehmen zusätzlich an dem Kochbox-Anbieter HelloFresh, den Möbelhändlern Home24 und Westwing sowie dem Modeunternehmen Dafiti beteiligt. Alle vier gelten als Startups, konnten in der jüngsten Vergangenheit aber keine schwarzen Zahlen schreiben. Diese Verluste will Rocket Internet nun kompensieren. Die hohen Verkaufseinnahmen sollen laut Finanzchef Peter Kimpel aber nicht nur in die schwächelnden Startups, sondern auch in neue Unternehmen fließen. Auf dem Aktienmarkt, wo Rocket nach dem Verkauf ein Plus von zwei Prozent verzeichnen konnte, scheint diese Strategie jedenfalls gut anzukommen.

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