Facebook ermöglicht seinen Usern den Video-Live-Stream

Facebook hält seine User bei Laune und führt den Video-Live-Stream ein. So schnell die Entscheidung für die neue App-Funktion fiel, so schwer war die Umsetzung. Mit dem Ergebnis ist CEO Zuckerberg hochzufrieden. Doch während er schon Zukunftsvisionen entwickelt, arbeitet die Konkurrenz an einem ähnlichen Projekt.

Nach Meerkat und Periscope steigt jetzt auch Facebook in das Live-Video-Geschäft ein. Ab Mittwoch können seine User von ihrem Smartphone aus Videos live streamen. Die Funktionsweise ist dabei an Periscopes Modell angelehnt. Auch die Facebook-App enthält eine Karte, die die aktuellen Live-Übertragenen anzeigt. Je nach Interesse können Nutzer dann einen geographischen Ort wählen, aus dem sie gerade ein Video sehen möchten. Wem diese Art der Kommunikation nicht ausreicht, hat zudem die Möglichkeit, die in Echtzeit übertragenen Aufnahmen live zu kommentieren. Diese Funktionen in die App zu integrieren, stellte für das Team um Mark Zuckerberg einen Herkulesakt dar. Bei 1,6 Milliarden Usern musste es eine Infrastruktur schaffen, die stabil genug ist, um die zu erwartende Flut an Daten bewältigen zu können.

Ein Projekt im Schnelldurchlauf

Facebooks Führungsriege entschied sich für das Projekt im Februar. Und sie ließ daraufhin keine Zeit verstreichen. Um den enormen Anforderungen gerecht zu werden, engagierte der Konzern 150 seiner Programmierer und forcierte die Realisierung. Innerhalb eines Monats sollten die Entwickler nicht nur die Funktion in die App integrieren, sondern auch die Infrastruktur stärken. Die Turboumsetzung scheint gefruchtet zu haben. Zuckerberg äußerte sich jedenfalls zufrieden und verkündete, dass der Video-Live-Stream in Zukunft die persönliche Kommunikation verbessere. Er sprach von einem Fortschritt, der sich nicht nur sozial, sondern auch technisch auswirkt. Seiner Meinung nach könnte die neue Funktion dazu beitragen, dass Streams sich sogar in der virtuellen Realität etablieren.

Facebooks Zukunftsaussichten

Ob Facebooks Video-Live-Stream-Funktion an den Erfolg von Periscope anknüpfen kann, ist schwer zu sagen. Zuckerberg selbst glaubt, dass die Live-Videos in nur fünf Jahren zur häufigsten Kommunikationsform auf Facebook werden. Nach dieser Überzeugung entwickelt der Konzern selbst sein Anzeigegeschäft. Um seine User auf das Video-Live-Streaming einzustellen, schaltet er immer mehr Videowerbung. Die Strategie könnte funktionieren, auch wenn dem Unternehmen neben Periscope auch noch Google Konkurrenz macht. Der Gigant aus dem kalifornischen Mountain View baut momentan seinen eigenen Live-Streaming-Dienst auf, der unter dem Namen „YouTube Connect“ auf den Markt kommen soll. In welche Richtung die Entwicklung dann geht und wie sich Facebook gegen seine Konkurrenten behauptet, bleibt abzuwarten. Noch aber kann das Soziale Netzwerk von dem anhaltenden Video-Live-Trend profitieren.

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