Der Internet-Pionier Yahoo sucht Käufer und rückt den E-Comerce-Giganten Alibaba in den Fokus

Yahoo möchte sich von seinem Kerngeschäft trennen. Die Zeit wird knapp für den Internet-Pionier, der nun eine Frist bis zum 11. April gesetzt hat. Bis zu diesem Datum nimmt das Unternehmen Angebote für seine Internet-Sparte an. Vorstandschefin Marissa Mayer konnte sich intern nicht durchsetzen. Der Konzern handelt eigenmächtig und will sich fortan hauptsächlich am chinesischen E-Comerce-Anbieter Alibaba beteiligen.

Warum ist Marissa Mayer gegen den Verkauf?

Weil der Yahoo Vorstand mit einer Trennung vom Kerngeschäft praktisch entmachtet wäre. Es wird vermutet, dass der Verkauf so frühzeitig wie möglich stattfinden soll, was auch die Frist bis zum 11. April erklärt. Denn wird bis zum Sommer ein Vertrag abgeschlossen, bestehen gute Chancen für die Aktionärsversammlung, den gesamten Aufsichtsrat, zudem auch Marissa Mayer zählt, mit einem Schlag zu entmachten und zu ersetzen.

Weltkonzerne zeigen reges Interesse

Insider sprechen von rund 40 Interessenten. Nicht alle von ihnen haben das Ziel, das Kerngeschäft in einem Stück zu erwerben. Zum Verkauf stehen unter anderem Mail-und Nachrichtendienste sowie die Suchmaschinen, an denen beispielsweise Microsoft großes Interesse hat. Auch der Telekom-Konzern Verizon zählt zu den potenziellen Käufern. Die Branchenriesen sind allesamt nicht abgeneigt.

Kontakt mit den Investoren aufgenommen

Die Frist wurde den bekannten Investoren per Brief zugestellt. Absender ist der Aktionär-Aktivist Starboard, dem die vormaligen Verhandlungsbemühungen von Marissa Mayer als zu zögerlich rügt. Es schwingt der Vorwurf mit, dass Mayer absichtlich den Verkauf hinauszögert und behindert. Deshalb ist die Yahoo-Chefin von den Verkaufsverhandlungen ausgeschlossen. Der Ausschluss soll zudem verhindern, dass Mayer selbst ein Kaufangebot vorlegt.

Kann der chinesische E-Commerce-Riese das bisherige Kerngeschäft ersetzen?

Wie in einem interessanten Artikel auf onlinemarktplatz.de zu lesen ist, entwickelt sich Alibaba ist mit großen Schritten zum weltgrößten Onlinehändler. Schlagzeilen machte vor allem, dass es dem Unternehmen gelang, sein Handelsvolumen in den letzten vier Jahren zu verdreifachen. Der aktuelle Wert des Konzerns wird auf 463 Mrd. US-Dollar geschätzt. Das zukunftsträchtige Unternehmen birgt viel Potenzial und könnte Yahoo wieder auf Erfolgskurs bringen.

Frank