metoda Repricing-Barometer: Amazon zieht im Februar an

Amazon hat den Winterschlaf im Februar beendet. Im metoda Repricing-Barometer für den vergangenen Monat haben die Repricing-Aktivtäten der Plattform für einen deutlichen Ausschlag nach oben gesorgt. Die Preise fluktuierten beim Marktführer in den vergangenen vier Wochen nochmals deutlich stärker als zuvor. Die Führungsposition im metoda Repricing-Barometer hat Amazon.de damit verteidigt und ausgebaut. Doch auch der Wettbewerb war nicht untätig. Um den zweiten Platz hinter Amazon lieferten sich Plus.de und Allyouneed.com ein spannendes Duell auf hohem Repricing-Niveau. Im weiteren Feld springen zum Ende des Winters die ersten Schritte eines bis dato eher unauffällig agierenden Handelsriesen ins Auge: Otto.de hat offenbar den Erfolgsfaktor Repricing für sich entdeckt und seine Preise im Februar einer messbar höheren Fluktuation unterworfen. In den Top-5 wurden die Positionen durchgetauscht, während einige bislang unauffällige Marke beim Repricing eine Schippe zugelegt haben.

Mit dem Repricing-Barometer misst E-Commerce-Marktforscher metoda monatlich die Repricing-Aktivität im deutschen E-Commerce. Wer spielt sich im Markt mit einer besonders variablen Preisstellung in den Vordergrund, wo liegen Potentiale brach? Basis der Auswertung sind die auf Preissuchmaschinen eingestellten Angebote; dabei werden mehrere Millionen Datenpunkte erfasst und ausgewertet. Im Februar war der Markt von zwei gegenteiligen Entwicklungen gekennzeichnet: Während die Repricing-Tätigkeit auf Amazon.de nochmals zugenommen hat, agierte der Wettbewerb vielfach zurückhaltender als noch im Januar. Es gibt aber auch klare Gewinner und Aufsteiger!

Nachdem sich Amazon.de bereits im Januar mit deutlichem Abstand die Krone in der Monatsauswertung gesichert hatte, ist der Marktführer auch im Februar ungeschlagener Repricing-König. Tatsächlich fluktuierten die Preise im Februar gar noch stärker als im schon sehr aktiven Vormonat. Mehr als 3.386.000 Preisanpassungen wurden für die Plattform Amazon.de auf Preissuchmaschinen erfasst. Besonders preisvolatil zeigten sich dabei im Februar die Produktkategorien PC/Notebook, Unterhaltungselektronik und Beauty. Annähernd 20 Prozent aller für Amazon.de gemessenen Preiskorrekturen entfielen z.B. auf das wettbewerbsintensive Geschäft mit stationären und tragbaren Computer-Systemen. Generell sind dies Produktbereiche, die im intensiven Wettbewerb stehen. Die strategische Preisstellung, die datenbasiert eine am Wettbewerb ausgerichtete Preisoptimierung erlaubt, verspricht in einem solch anspruchsvollen Marktumfeld besonders gute Ergebnisse und unmittelbar spürbar bessere Umsätze und Gewinne.

Hinter Amazon.de buhlen die Konkurrenten um jeden Euro des Kunden

Die Plätze zwei bis fünf wurden dabei gründlich durchgemischt. Auffällig: die zwei stark positionierten Kontrahenten Allyouneed.com und Plus.de haben ihre Repricing-Aktivität im vergangenen Monat zurückgefahren. Beide Plattformen agieren auf einem generell hohen Repricing-Niveau. Die Positionierung in der Führungsgruppe war für beide daher zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Lag Plus.de im Januar allerdings noch vor der DHL-Tochter, so hat sich die Reihenfolge im vergangenen Monat umgekehrt. Zwar lag auch die Repricing-Aktivität bei Allyouneed.com im Februar um 19 Prozent niedriger als im Monat zuvor, mit insgesamt gemessenen 623.116 Preiskorrekturen wurde aber dennoch der zweiten Platz erobert. Plus.de, im Januar noch Zweitplatzierter, rutscht auf den dritten Rang ab. Der Anbieter aus dem Ruhrgebiet hat im Februar 594.952 Preisanpassungen vorgenommen, was einem Rückgang um 26 Prozent gegenüber dem Vormonat entspricht.

Komplettiert wird die Führungsgruppe im Februar von Jacob Elektronik und Hitmeister

Beide erarbeiteten sich schon im Januar mit einer vergleichsweise elastischen Preisstellung eine gute Ausgangposition im Wettbewerb. Und beide legten im Februar gegenüber dem Vormonat nochmals kräftig zu. Dabei kam es auch auf den Plätzen vier und fünf zum Positionswechsel. Einen Rang nach oben kletterte Jacob Elektronik. Der Spezialversender aus Karlsruhe hat im Februar fast 520.000 Preise angepasst und die eigene Repricing-Aktivität im Monatsvergleich somit um fast 70 Prozent hochgefahren. Dieses hohe Tempo sind die Hitmeister-Angebote nicht mitgegangen. Nichtsdestotrotz wurden die Preise auf dem Marktplatz deutlich häufiger als noch im Januar angepasst. Bei einem Wachstum von 18,5 Prozent und insgesamt 467.692 Preisanpassungen belegt Hitmeister damit Rang fünf in der Monatswertung.

Im weiteren Feld finden sich wieder zahlreiche bekannte Namen, die den Erfolgsfaktor Repricing erst nach und nach für sich entdecken. Während beispielsweise ein Conrad.de bei 51.000 Preisanpassungen fast exakt auf Vormonatsniveau (Januar: 54.000) agierte, zeigte sich Otto.de deutlich agiler als noch im Januar. Die stolzen Hanseaten, die schon Fernabsatz-Geschäfte gemacht haben, als erst in rund 15 Prozent der westdeutschen Haushalte ein Telefon stand, korrigierten im Februar 53.230 Preise. Im Vergleich zu Amazon.de oder auch nur Hitmeister ein natürlich noch sehr gemächliches Tempo, allerdings handelt es sich beim Wirtschaftswunder-Großvater des modernen Versandhandels auch um ein mächtiges Dickschiff mit Milliardenumsatz – und deren Kurs ändert sich nicht über Nacht. Otto.de aber experimentiert offensichtlich im Bereich Repricing. Noch zum Jahresstart kamen die Hamburger auf gerade einmal 13.600 Repricing-Schritte. Im Monatsvergleich ist dies ein Zuwachs um fast 300 Prozent!

metoda-CEO Stefan Bures kommentiert: „Wir haben schon im Januar eine hohe Repricing-Aktivität im Markt gesehen. Vor allem Amazon.de hat das Tempo im Februar nochmals gesteigert. Hochinteressant ist die aktuelle Entwicklung bei Otto.de. Mit 4,4 Milliarden Euro Jahresumsatz sind die Hanseaten ein echtes Schwergewicht im deutschen E-Commerce. Der Erfolgsfaktor Repricing wurde bis dato jedoch eher stiefmütterlich behandelt. Offenbar kommt jetzt etwas mehr Bewegung in die Sache!“

Zur Methodik:

Für das metoda Repricing-Barometer werden auf Basis der auf Preissuchmaschinen eingestellten Angebote die Preisaktivitäten im deutschen E-Commerce gemessen. Die vorliegende Untersuchung deckt den Zeitraum Februar 2016 ab. Dabei wurden mehrere Millionen Datenpunkte erfasst.

Frank