Lego wegen unzulässigem Preisdruck zu Bußgeld verurteilt

Um für Käufer attraktiv zu bleiben, gibt es für manche Hersteller nur die Möglichkeit, die Verkaufspreise so niedrig wie möglich zu halten. Werden jedoch bei starken Herstellern die Preise durch Druck auf die Händler beeinflusst und bewusst erhöht, wie es bei Lego der Fall war, dann kommt das Bundeskartellamt ins Spiel. Lego muss daher nun ein Bußgeld von 130.000 Euro zahlen. Das Unternehmen hatte Händler dazu genötigt, vor allem Lego Highlight-Artikel zu höheren Preisen anzubieten.

Lego-Vertriebsmitarbeiter hätten 2012 und 2013 Händler in Nord- und Ostdeutschland dazu gedrängt, die Lego Verkaufspreise höher anzusetzen. Die 20 betroffenen Artikel sowie die Händler wurden überdies in einer Liste notiert, um eine Kontrolle über die einzelnen Preise zu erhalten. Wenn Händler günstigere Preise angesetzt hätten als in den Listen festgeschrieben, drohte Lego die Liefermengen zu reduzieren oder die Händler überhaupt nicht zu beliefern.

Lego wegen unzulässigem Preisdruck zu Bußgeld verurteilt
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Ebenso waren die Händler-Preisnachlässe beim Einkauf der Produkte teilweise mit der Einhaltung der Listenpreise verknüpft. Händler müssten besonders bei der Preisfestlegung immer frei handeln können, so ein Sprecher des Kartellamts. Doch die Lego-Mitarbeiter wollten die Preise der Händler selbst bestimmen und hätten damit gegen das Kartellrecht verstoßen.

Laut eigenen Angaben glaubt Lego, dass die Fälle das generelle Niveau der Endverkaufspreise in Deutschland nicht beeinflusst hätten. Man habe auch schon sowohl organisatorische als auch personelle Konsequenzen aus dem Vorfall gezogen.

Lego habe die Informationen durch eigene Ermittlungen zu Tage gefördert und während des Vorganges mit dem Bundeskartellamt zusammengearbeitet, erklärte Kartellamtspräsident Andreas Mundt. Der Konzern wird auch keine Rechtsmittel gegen die Entscheidung einlegen.

 

Frank