Stationärer Amazon Buchladen in Deutschland durchaus denkbar

Amazon schließt nicht aus, auch in Deutschland stationäre Buchläden zu eröffnen, das zumindest erklärt Amazon-Deutschland-Chef Ralf Kleber im Interview mit dem Tagesspiegel.

Läden einzurichten sei immer eine Option gewesen und Berlin wäre ein Top-Standort für einen Amazon-Laden. In keiner anderen deutschen Stadt habe Amazon in so vielen Bereichen investiert, sei man so breit vertreten und habe man so viel vor.

Amazon hatte am 3. November 2015 schon eine Buchhandlung in Seattle eröffnet. Amazon Books ist im Uni-Viertel von Seattle angesiedelt und hat außer in den Ferienzeiten sieben Tagen die Woche geöffnet. Das Buch-Sortiment umfasst auf 550 qm zirka 5.000 bis 6.000 Titel. Die Lagerfläche umfasst etwa 200 qm.

Kleber weiter: Amazon veräußere auch im Internet noch sehr viele gedruckte Bücher, Menschen würden aber immer auch außerhalb des Internets einkaufen. Der Kunde solle aber selbst entscheiden können, wo er einkaufe.

Bezüglich des Streikaufrufs von Seiten der Gewerkschaft Verdi meint Kleber:

„Mal ehrlich: Wenn Glatteis ist, juckt uns das weit mehr, als wenn Verdi zum Arbeitskampf aufruft. Es hat noch kein Paket seinen Adressaten zu spät erreicht, weil gestreikt wurde.“ Über Verdi dürfe man sich aber wundern: Amazon habe gewählte Betriebsräte und zahle gutes Geld – im Schnitt 10,40 Euro je Stunde Basislohn, plus Zusatzleistungen. Zudem würden alle, die länger als zwei Jahre dabei seien, mit einem Aktienpaket am Erfolg beteiligt. „Ich glaube nicht, dass man einen Tarifvertrag braucht, um ein guter Arbeitgeber zu sein.“