Erneute Warnung vor dem Einkauf gefährlicher LED-Lampen

Nachforschungen des Politmagazins „Panorama 3“ im NDR ergaben (erneut), dass auf Amazon und eBay verstärkt illegale und zum Teil lebensgefährliche Elektronikartikel aus China angeboten werden. Da die Plattformen nach der gegenwärtigen Rechtslage nicht für die Sicherheit der auf den Plattformen angebotenen Waren verantwortlich sind, sind die Marktüberwachungsbehörden ziemlich hilflos. Experten verlangen aus diesem Grund die Verkaufsplattformen für die Sicherheit der angebotenen Produkte in Zukunft in die Pflicht zu nehmen. Interessant ist, dass Panorama sich zum zweiten Mal innerhalb von 2 Monaten dieses Themas angenommen hat.

Erneute Warnung vor dem Einkauf von gefährlicher LED-Lampen aus China
Erneute Warnung vor dem Einkauf gefährlicher LED-Lampen 1

Ein Gutachten für die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, das „Panorama 3“ vorliegt berichtet darüber, dass der deutsche Zoll im Jahr 2012 zirka 90.000 gefährliche elektrische Geräte beschlagnahmte. Die Tendenz ist steigend.

Die Reporter des NDR haben LED-Lampen und einen Transformator für den Betrieb von LED bei Amazon und eBay gekauft und vom „Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik“ (VDE) untersuchen lassen. Das Resultat: Keines der insgesamt neun gekauften Elektronikprodukte dürfte in Deutschland angeboten werden. Die Produkte können im Fehlerfall einen tödlichen Stromschlag verursachen.

Reaktionen bei eBay und Amazon

Die beiden Unternehmen allerdings verwiesen auf die Verpflichtung der Verkäufer, nur rechtlich einwandfreie und sichere Artikel anzubieten. Nachdem Amazon und eBay von „Panorama 3“ über die Ergebnisse der ersten Einkäufe informiert worden waren, wurden die besagten LEDs von den Plattformen für den Verkauf gesperrt. Amazon warnt inzwischen Käufer sogar via Mail vor dem Gebrauch der gefährlichen Leuchtdioden.

Es tauchen jedoch auf Verkaufsplattformen immer wieder illegale Waren auf. Reporter entdeckten sogar eine gefährliche LED, die eBay aus dem Verkauf genommen hatte, in offenkundig baugleicher Form bei Amazon. Die meist aus China stammenden Verkäufer spielten ihr Spiel einfach weiter. Die Verkaufsplattformen können dies anscheinend bis dato nicht durchgreifend abwenden.

Lösungsvorschläge der TU Chemnitz

Viele Elektroartikel, die im Internet angeboten werden, kommen unmittelbar aus Asien und entsprechen oft nicht den EU-Sicherheitsregeln. Dagmar Gesmann-Nuissl Professorin für Privatrecht und Recht des geistigen Eigentums von der Technischen Universität Chemnitz, hat dazu geforscht.

Sie unterbreitet in einem Gutachten für die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin wichtige Lösungsvorschläge. Ihrer Ansicht nach sollten Plattformbetreiber ebenso Verantwortung wie der Hersteller oder der Händler Verantwortung tragen. Dann würden die Plattformbetreiber gründlich nach ungesetzlichen Produkten suchen, um die Gefahr von der Marktaufsicht beschuldigt zu werden, zu reduzieren.