paydirekt: Internet-Bezahlverfahren deutscher Banken nimmt Fahrt auf

paydirekt, das neue Internet-Bezahlverfahren der deutschen Banken, startete Anfang dieser Woche seinen Testlauf mit der Münchner Hypovereinsbank (HVB). In den kommenden Wochen sollen peu à peu weitere Banken und Händler hinzukommen, so zitiert das Handelsblatt paydirekt-Geschäftsführer Niklas Bartelt. paydirekt ist ein branchenweiter Zusammenschluß der deutschen privaten und genossenschaftlichen Banken sowie der Sparkassen.

Bartelt weiter: „Wir wollen technisch sauber sein und das können wir nicht, wenn wir einen Big Bang machen.“ Aus diesem Grund werde man das Ganze kontrolliert nach oben fahren. Die erste Transaktion konnte paydirekt am 17. August verbuchen.

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Ein genauer Starttermin für paydirekt liegt noch nicht fest. Bartelt hob allerdings hervor, dass man Ende des Jahres am Markt sein werde. Jedenfalls gelte das für die Banken, die vom Start an dabei gewesen seien. Hier handelt es sich um Privatbanken wie Deutsche Bank und Postbank, Commerzbank sowie Comdirect, HVB und die Volks- und Raiffeisenbanken. Die Sparkassen kamen erst im Frühjahr hinzu. Bei diesen wird sich die Anbindung bis nächstes Jahr verzögern.

Helmut Wißmann, Geschäftsführer paydirekt für Technik und Organisation und sein Geschäftsführer-Kollege Niklas Bartelt betrachten das langsame Hochfahren positiv. Das Feedback der ersten Kunden sei wichtig, denn nur so könnten Hemmnisse abgestellt werden, um bis Ende 2015 einen stabilen und einfachen Internet-Bezahldienst anbieten zu können. Mittelfristig sollen 50 Millionen deutsche Girokonten zugehörig sein.

Im Unterschied zu anderen Bezahldiensten ist paydirekt kein Drittanbieter

Die Zahlung wird unmittelbar über das eigene Konto ausgeführt. Überdies wirbt paydirekt damit, dass die Informationen über Kundeneinkäufe nicht weiterveräußert würden, was einen besseren Datenschutz garantieren soll.

Um sich für paydirekt registrieren zu können, brauchen die Konsumenten ein Girokonto bei einer der teilnehmenden Banken oder Sparkassen, einen Onlinebanking-Zugang und eine E-Mail-Adresse. Käufer, die keinen Wohnsitz in Deutschland haben, müssen ein Girokonto mit Onlinebanking-Zugang bei einer der teilnehmenden Banken oder Sparkasse haben sowie über eine E-Mail-Adresse verfügen. Die meisten Einkäufe im Netz können Kunden freigeben, in dem sie einen Benutzernamen und ein Passwort eingeben. Die zu begleichenden Beträge werden von dem hinterlegten Girokonto abgebucht.

paydirekt soll in unmittelbare Konkurrenz zu PayPal treten. paydirekt gehört den Geldhäusern und wird auch von ihnen bezahlt.

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Die Händlergebühren bei Käufen über Paydirekt müssen die Händler direkt mit den einzelnen Banken ausmachen. Das sei eine zentrale Anforderung der Kartellbehörde gewesen. Händler können über paydirekt ihren Kunden den Einkauf mit Direktbuchung, Vorbestellung oder Teilzahlung anbieten. Die meisten Branchenkenner gehen davon aus, dass paydirekt preiswerter sein wird als PayPal.

Die technische Anbindung an paydirekt erfolgt über die bereits bekannten Wege. Egal ob Sie sich direkt, über einen PSP, eine eigene Shoplösung oder Standardshopsysteme anbinden, durch eine einfache Schnittstellenbeschreibung stehen alle Optionen zur Anbindung offen.

Ein Problem im Vergleich zu PayPal wird wohl die Verfügbarkeit für Kunden sein, die nicht aus Deutschland kommen, denn für diese Käufergruppe ist paydirekt nur nutzbar, sofern sie ein Girokonto mit Onlinebanking-Zugang bei einer der teilnehmenden Banken oder Sparkassen haben sowie über eine E-Mail-Adresse verfügen.