Amazon geht massiv gegen gefälschte Produktbewertungen vor

Im Rahmen seines Kampfes gegen gekaufte, falsche Produktbewertung, den Amazon bereits 2009 im Fall Belkin gestartet und im April 2015 fortgesetzt hatte, hat Amazon vor einem amerikanischen Gericht nun Klage gegen mehr als 1.000 Nutzer eingereicht. Der Unterschied zu den Klagen im April ist, dass Amazon dieses Mal direkt gegen die handelnden Personen vorgeht, im April hingegen wurden Klagen gegen die Unternehmen eingereicht, die gefälschte Bewertungen vermittelten.

Die Angeklagten haben 5 Sterne-Bewertungen über das Portal Fiverr zu Kosten von je 5 US-Dollar angeboten, teilweise sogar als so genannte „Verifizierte Käufe“. Wie the guardian berichtet, hatte Amazon zur Aufdeckung die Anbieter selbst angeheuert. Die Angeklagten ließen sich die Bewertungstexte direkt von ihren Auftraggebern geben.

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Viele Hersteller erkaufen sich so unangemessen gute Bewertungen und rücken ihre Produkte durch die schlichte Menge an Bewertungen stärker in den Vordergrund. Die gefälschten Bewertungen sind für Amazon bereits seit langer Zeit ein Problem.

Im Juni 2015 hatte Amazon, nach den ersten Anpassungen in 2012, das System der Produktbewertungen weiter angepasst. Die neue Berechnung der Bewertungen soll auf einem Algorithmus basieren, der die wirkliche Relevanz der Bewertungen ermittelt. Im Vordergrund stehen dabei Faktoren wie der Zeitpunkt der Abgabe, verifizierten Käufe über Amazon und die Anzahl der als hilfreich gekennzeichneten Klicks. Die Anpassungen des Systems wurden vorerst in den USA vorgenommen, wie immer bei Amazon: Wann das neue System auch in Deutschland Anwendung finden wird, ist nicht bekannt.