Panorama 3 warnt: Vorsicht beim Einkauf von LED-Lampen im Internet

In Deutschland vertriebene LED-Lampen können für Konsumenten lebensgefährlich sein, wie Nachforschungen von Panorama 3 ergeben haben. Produziert werden die Lampen in China und in Deutschland über Web-Shops und Verkaufsplattformen wie Amazon und eBay veräußert.  Das Team von Panorama 3 hat stichprobenweise LED-Lampen gekauft und vom „Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik“ (VDE) prüfen lassen. Mit einen erschreckenden Resultat: Sechs der sieben durchleuchteten Produkte können im Fehlerfall zu einem tödlichen Stromschlag führen und dürften in Deutschland eigentlich nicht verkauft werden.

 

Unter den gefährlichen LEDs waren eine Wohnraumlampe mit traditionellem Schraubsockel und eine Unterbauleuchte, wie sie auch in Küchen verwendet wird. Die anderen bemängelten LEDs können als Ersatz für Halogenstäbe in Außenleuchten und Baustrahlern eingesetzt werden.

Beim VDE wurden alle Lampen nach sicherheitsrelevanten Merkmalen geprüft. Alle Testobjekte trugen ein CE-Zeichen, das die Einhaltung der Sicherheitsanforderungen der Europäischen Union beglaubigen soll. Doch die Experten fanden heraus, dass das Netzstrom führende Kabel und Bauteile der beanstandeten Lampen nicht genügend isoliert waren. Das führt im Fehlerfall dazu, dass Metallgehäuse oder andere Bauteile der Lampen unter Netzstrom stehen.

Für Kunden sind die Vertriebskanäle der Lampen via Internet oft schwer zu verstehen. Eigentlich tragen die Importeure und Händler für die gehandelten Waren die Verantwortung. Leider gibt es aber viele Online-Händler, über die man solche Lampen beziehen kann. Viele der Anbieter ändern aber häufig ihre Namen. Bei gleich vier Erzeugnissen war es schwierig, die Verantwortlichen überhaupt zu finden, da sie anscheinend in China beheimatet sind.Lediglich bei zwei der gefährlichen Lampen konnte Panorama 3 die verantwortlichen Importeure überhaupt ausfindig machen. Und auch nur, weil ihre Namen auf den LEDs vermerkt waren.

Das Unternehmen Chilitec aus Niedersachsen nahm die Lampen vom Markt und startete eine Rückrufaktion. Ebenso die Firma Elba Electronic aus Baden-Württemberg hat die Lampen inzwischen vom Markt genommen und Restbestände eingestampft.

Amazon teilte mit: Erhalte man Kenntnis über die Listung untersagter Produkte, entferne man diese gegebenenfalls. Im bestehenden Fall sei man mit dem Verkäufer in Kontakt.

Für die via eBay erworbenen Produkte erklärte das Unternehmen auf Anfrage, dass die Händler informiert seien und ihnen aufgetragen wurde, mit den Käufern in Kontakt zu treten und die Produkte zurückzurufen.

Frank Schulz von MarkMonitor beobachtet für Markenhersteller chinesische Online-Händler. Er warnt: Diesen Händlern sei es oft gleichgültig nach welchen Sicherheitskriterien die Waren hergestellt seien. Das Netz sei zudem für gefährliche Produkte ein ausgezeichneter Vertriebskanal. Frank Schulz: „Der Verbraucher ist im Endeffekt schutzlos.“