Vor 20 Jahren hat eBay das Einkaufen komplett verändert – nun haben die Jahre eBay verändert

Der bekannteste Internet 1.0-Marktplatz eBay wurde in dieser Woche 20 Jahre alt. Damals war die Zeit, als begeisterte Sammler ins Internet gehen konnten, um ein seltenes Sammlerstück, das eigentlich  unmöglich zu finden war dort erwerben konnten. Die Menschen wählten sich ins Internet ein, gaben eBay.com ein, warteten darauf, dass die Seite lud, suchten ihr Wunschobjekt und verbrachten die nächsten Tage damit, aufmerksam die Versteigerungen auf eBay zu beobachten.

 

Wenn sie die Versteigerung gewannen, gaben sie ihre Auktionsnummer auf einer Drittanbieter-Website ein, wo sie ihre Kreditkarten-Daten hinterlegten und den Verkäufer so bezahlten. Unter Umständen kamen hohe Versand- und Bearbeitungsgebühren zum Kaufpreis hinzu.

Jetzt 20 Jahre später ist es ziemlich einfach Nahrung, Kleidung, Toilettenartikel, Reinigungsdienste und Autos selbst von einem Gerät aus, das in die Handfläche passt, zu bestellen. eBays kleine Nischen-Plattform trug dazu bei eine Verbraucher-Revolution zu starten.

Nachdem die Marktplätze gewachsen und gereift sind, ist es schwieriger geworden für Start-Up-Verkäufer Fuß zu fassen.

In den 1990er Jahren war eBay eine Auktions-Webseite mit vielen kleinen Anbietern, die einem Massenpublikum, das sie bis dahin noch nie in der Lage waren zu erreichen, schwer zu findende Gegenstände anboten. Zwar gibt es auf eBay immer noch das Auktions-Format, aber heute kann man auf eBay fast alles kaufen und die meisten dieser Verkäufe finden im Sofort Kaufen-Format statt. Viele erfolgreiche Verkäufer kommen entweder aus bereits etablierten Unternehmen oder widmen sich in Vollzeit um ihre eBay-Websites.

Im Jahr 2013 stammten von 1.000 eBay Top-Verkäufern fast 300 aus China. Die meisten von ihnen hatten Accounts in den USA oder Großbritannien. Sie betrieben Export und stellten tausende Artikel auf eBay ein.

Internet-Marktplätze gestatten Tausenden von Verkäufern mit Preisen und Werbestrategien zu experimentieren. Sie können jedoch das grundlegende wirtschaftliche Prinzip von Angebot und Nachfrage nicht negieren. Die Kunden wollen heutzutage ihre Produkte sofort und es gibt inzwischen in allen Produktbereichen genügend Händler, dass, wenn ein Verkäufer einen Artikel nicht schnell und einfach liefert, ein anderer sofort zur Stelle ist.

„Früher gab es den Nervenkitzel im Auktionsprozess“, sagte Pamela Hazelton, eine E-Commerce und Online-Marketing-Beraterin. Heutzutage seien die Menschen nur noch ungeduldig. Jeder will seine Bestellung jetzt sofort. Und Hazelton ist der Ansicht, dass das viel mit Amazon zu tun hat. Amazon hat als erster versandkostenfrei ausgeliefert und nun gibt es auch noch das Prime-Programm.

Ein professioneller eBay-Verkäufer drückt es wie folgt aus: „Meine größte Beschwerde ist, dass die Plattform sich dahingehend verändert hat, den Käufer auf Kosten des Verkäufers glücklich zu machen.“