Alibaba verstärkt seinen Einfluss im stationären Einzelhandel in China

Für mehr als umgerechnet 4 Milliarden Euro kauft sich Alibaba bei einer chinesischen Elektronikmarkt-Kette ein. Der Kaufpreis bringt Alibaba eine Beteiligung von knapp 19,9% an der Firma Suning, mit 1.600 Läden in 289 Städten in China, die neben Elektronik auch Bücher und Artikel für Kleinkinder anbietet. Suning übernimmt im Rahmen der Allianz 1,1% an Alibaba für umgerechnet gut 2 Milliarden Euro.

Suning baute in den letzten Jahren ein starkes Internet-Geschäft auf und wird nun einen neuen Web-Store auf Alibabas Tmall-Plattform eröffnen. Darüber hinaus wird Suning an den Alibaba Logistik-Partners Cainiao angeschlossen, sodass die beiden Konzerne dadurch 90% der Regionen Chinas abdecken. Suning kann hierdurch seine logistische Reichweite vergrößern und die Bestellungen schneller versenden.

Alibaba-Boss Jack Ma verstärkt damit seine Präsenz im stationären Einzelhandel. Zusammen mit einer schon existierenden Partnerschaft mit dem Kaufhausbetreiber Intime Retail Group dürfte das Bündnis mit Suning die Wettbewerbslage von Alibaba gegenüber JD.com verbessern. Alibaba wird zudem mit der Transaktion zum zweitgrößten Aktionär von Suning.

„Durch den Zusammenschluss entsteht ein neues Businessmodell, das den Online- und den Offline-Handel komplett integriert“, wurde Jack Ma zitiert. Abgesehen von einem Aktienrückkauf im Umfang von 7,1 Milliarden Dollar von Yahoo 2012 handelt es sich um die ansehnlichste Transaktion in der Geschichte Alibabas.

Seitdem der Aktienkurs von Alibaba in New York immer weiter bergab rutschte, hat Alibaba intensiv zugekauft. Seit Januar 2015 wurden 22 Akquisitionen im Gesamtwert von 9,1 Milliarden US-Dollar getätigt. Die 25 Transaktionen aus 2014 brachten es insgesamt nur auf ein Volumen von 5,9 Milliarden Dollar.