eBay und Alibaba: Sind sie gemeinsam stark gegen Amazon?

Das Wall Street Journal beschäftigt sich aktuell mit der Zukunft von eBay und Alibaba und einer möglichen Allianz zwischen den beiden Unternehmen, um dem Konkurrenten Amazon standhalten zu können. Gerüchte um eine Übernahme von eBay durch Alibaba, gibt es schon seit geraumer Zeit.

Können die beiden Unternehmen zusammen die Vorherrschaft auf dem E-Commerce-Markt erreichen? Wie sieht das Alibaba-Gründer Jack Ma?

Amazon ist derzeit nicht zu toppen. Der Internetriese konnte vor kurzem erst die Investoren mit positiven Quartalszahlen überraschen. Doch auch die Mitstreiter arbeiten fleißig am Vorankommen und besonders Alibaba versucht Amazon das Wasser abzugraben.

Nach Alibabas fulminanten Börsengang ging es für den chinesischen Internetriesen erst einmal nach oben. Alibaba schien Amazon bezüglich des Börsenwertes zu übertreffen. Mittlerweile jedoch ist die Amazon-Aktie wieder auf dem aufsteigenden Ast, wohingegen der Aktienkurs von Alibaba schwächelt.

eBay und Alibaba: Sind sie gemeinsam stark gegen Amazon?
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Die stetigen Investitionen von Amazon in das operative Geschäft werden aller Voraussicht nach früher oder später zudem Gewinn bringend sein. Das Prime-Programm, der eigene Streaming-Service, vor allem aber jedoch das Cloudgeschäft tragen hierzu bei.

Alibaba hat das alles aktuell noch nicht zu bieten. Der Konzern investierte zwar gerade eine Milliarde US-Dollar in den Ausbau eines eigenen Cloud-Business und verfügt über ein enormes Wachstumspotential im chinesischen Internet-Markt. Ob das jedoch ausreichen wird, sich von Amazon abzusetzen wird allein die Zukunft zeigen.

eBay hat mit 3,2,1 …meins seine besten Zeiten hinter sich und der Erfolg der Vergangenheit ist verblichen. Aktuell heißt die Devise: Ausverkauf und Reduktion auf das Wesentliche! So veräußerte das Unternehmen vor kurzem erst die Sparte eBay Enterprise mit Magento, die Dienstleistungen besonders für Handelsunternehmen anbietet, unter Wert, für 925 Millionen Dollar an Finanzinvestoren. GSI Commerce, so der Name vor der Umfirmierung, kostete eBay im Jahr 2011 zirka 2,4 Milliarden Dollar.

Negativer für eBay dürfte jedoch der Spin-off von PayPal sein. Der Bezahldienst riskierte unlängst den Gang an die Börse. PayPal galt schon länger als Wachstumsmotor im eBay-Konzern, was auch im zweiten Quartal 2015 so war. Die Nettoerlöse von PayPal stiegen um 16% auf 2,26 Milliarden Dollar. Das Marktplatz-Business hingegen ging um 3% auf gut 2,1 Milliarden Dollar zurück.

Die Kommunikation des Konzerns  zur Abspaltung war die, dass PayPal von eBay abgespalten wurde, damit sich beide Konzerne als getrennte selbstständige Börsenunternehmen besser entfalten könnten. PayPal könnte jedoch auch einen schwächelnden Konzern verlassen haben oder aber eBay schaltete erst einmal einen Gang zurück, um dann zu erstarkt wieder aufzutauchen. Ganz alleine aber wird eBay sich dem Rivalen Amazon kaum zur Wehr setzen können. Und aus diesem Grund, rechnen einige Marktkenner damit, dass eBay sich als Übernahmekandidat aufhübscht.

Eine Allianz von Alibaba und eBay wird ja schon länger diskutiert. Jack Ma hatte Alibaba einst nach dem Vorbild eBays hervorgebracht. Jetzt könnte sich Alibaba eBay einverleiben, um gemeinsam Amazon Paroli zu bieten. Einige Analysten spekulierten bereits, dass die vom neuen eBay-Boss Devin Wenig verordneten Neuerungen dazu dienen könnten, das Unternehmen für potentielle Käufer interessanter zu machen.

Alibaba-Gründer Ma nahm den Übernahmegerüchten jedoch den Wind aus den Segeln. Er sei nicht an einem Kauf interessiert, so Ma. Es gehe nicht nur darum zu kaufen, sondern ebenso etwas zu erschaffen. Diese Chance sieht Jack Ma bei eBay anscheinend nicht. Neben den Problemen, einen so großen Konzern wie eBay zu einzufügen, wisse er auch nicht, was er anders machen sollte als die bisherigen eBay-Chefs.